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14. Dezember 2005 | Gemeinderat, Direktionen

5 Jahre Tagesstruktur "Hängebrücke"

Seit dem Jahr 2000 besteht die „Hängebrücke“, eine betreute Tageseinrichtung für Jugendliche. Doppeltes Ziel dieser Institution war und ist Prävention und Integration. Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, die in ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung gefährdet sind, werden in der „Hängebrücke“ darin unterstützt, den Weg zurück in die Schule zu finden oder erste Schritte in Richtung Berufsausbildung zu machen.

 

Die meisten der 15 Plätze der „Hängebrücke“ werden durch schulpflichtige Jugendliche aus dem ganzen Kanton Bern belegt, welche sich mit einem drohenden oder bereits verfügten Schulausschluss konfrontiert sehen. Oft sind Schwierigkeiten in der Familie verbunden mit Migrations- und Lernproblemen der Grund, dass die Motivation für die Schule sinkt oder gar verloren geht. Artikel 28 des Volksschulgesetzes sieht vor, dass für öffentliche Schulen untragbare Schülerinnen und Schüler für die Dauer eines 3-monatigen Time-outs von der Klasse gewiesen werden können. Die „Hängebrücke“ bietet solchen Jugendlichen die Möglichkeit, sich zu stabilisieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

 

Die „Hängebrücke“, eine Einrichtung des städtischen Jugendamtes, ist keine Schule und will diese nicht ersetzen. Sie bietet eine Tagesstruktur von Montag bis Freitag. Gearbeitet wird in Kleingruppen mit den Schwerpunkten Bildung, Berufswahl, Werkstatt, soziale Fähigkeiten sowie Küche und Haushalt. Die ausgewogene Mischung von verschiedensten Themen und Arbeitsweisen soll die Jugendlichen unterstützen, die Schulverdrossenheit zu überwinden und eine neue Motivation zu finden. Zur Persönlichkeitsbildung gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Suchtverhalten. Meistens bleiben die Jugendlichen einige Monate in der „Hängebrücke“.

 

Bilanz nach 5 Jahren

Seit 2000 haben 116 Jugendliche vom Angebot der „Hängebrücke“ Gebrauch gemacht. Auch wenn die Motivation für einen „Hängebrücke“-Aufenthalt beim Eintritt oftmals klein ist, gefällt es den Jugendlichen meistens nach einer gewissen Zeit gut. Sie schätzen den Schonraum mit weniger Erfolgsdruck als an der Schule sowie die individuelle Begleitung und Förderung. Die Auszeit in der „Hängebrücke“ ist eine Möglichkeit, sich insgesamt „fit fürs Leben“ zu machen: Motivation und Interesse entwickeln, persönliche und familiäre Schwierigkeiten angehen, über sich selbst und die (beruflichen) Wünsche der Zukunft nachdenken. Auch in Zukunft ist nicht damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach dem Angebot der „Hängebrücke“ abnehmen wird. Die aktuellen Veränderungen der Gesellschaft und die Zunahme von instabilen Familienkonstellationen führen immer wieder zu Überforderungssituationen. Hier leistet die „Hängebrücke“ sinnvolle Hilfestellung für die Jugendlichen und ihre Familien.

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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