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15. Oktober 2020 | Gemeinderat, Direktionen

100 Jahre Familie & Quartier Stadt Bern – Abbild des Wandels

Zu seinem 100. Geburtstag publiziert Familie & Quartier Stadt Bern (vormals Jugendamt der Stadt Bern) eine Festschrift, die sich mit der bewegten Geschichte der Abteilung auseinandersetzt. In der Geschichte der Abteilung spiegelt sich auch eine Gesellschaft im Wandel – von der Armutsbekämpfung über die Jugendunruhen und die Drogenpolitik bis hin zur familienergänzenden Kinderbetreuung oder der modernen Gemeinwesenarbeit.

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Am 18. August 1920 beschloss der Berner Gemeinderat die Gründung des Jugendamts, das seine Arbeit am 1. Oktober 1920 mit insgesamt fünf Mitarbeitenden aufnahm. In den vergangenen 100 Jahren hat sich vieles getan und die grossen gesellschaftlichen Veränderungen spiegeln sich auch in den Aufgaben und Angeboten der Abteilung. Heute wirkt das ehemalige Jugendamt unter dem Namen Familie & Quartier Stadt Bern.

Zur Zeit der Gründung beschäftigten sich die Angestellten mit fürsorgerischen Fragen. Heute betreuen die rund 550 Mitarbeitenden von Familie & Quartier die Kinder, Jugendlichen und Familien in der Stadt Bern auf vielfältige Weise: Sie stellen Betreuungsgutscheine aus, begleiten Jugendliche und Eltern, verhandeln und überwachen Leistungsverträge, vermitteln Jugendjobs, koordinieren Ferien- und Freizeitangebote, stehen dem Kinder- und dem Jugendparlament zur Seite, fördern Jugendkultur, koordinieren die Gemeinwesen- und die Quartierarbeit, vermitteln zwischen Konfliktparteien und helfen Obdachlosen. Von den ursprünglichen Aufgaben ist einzig die Aufsicht über die Kindertagesstätten geblieben.

Wichtiger Blick zurück

Die Berner Historikerin Anna Bähler konnte für die Aufarbeitung der Geschichte des Jugendamts bzw. von Familie & Quartier Stadt Bern gewonnen werden. Bähler zeigt mit ihrer Recherche den Umgang der Gesellschaft mit ihren verletzlichen Mitgliedern auf und wie der gesellschaftliche Wandel das Jugendamt geprägt hat. «Es ist mir sehr wichtig, dass wir die Vergangenheit nicht ausblenden», sagte Gemeinderätin Franziska Teuscher am Point de Presse vom Donnerstag, «denn nur so sind wir glaubwürdig und können unsere Arbeit sorgfältig ausführen und weiterentwickeln.»

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Die von Anna Bähler aufgearbeitete Geschichte von Familie & Quartier ist eine spannende, teils auch bedrückende Reise durch die Geschichte der Stadt. Von den ersten Kinderkrippen und den Jahren der grossen Armut und harten fürsorgerischen Massnahmen geht es über die Jugendunruhen mit ihren immer wieder gestellten Forderungen nach Freiräumen, über die Drogenpolitik bis hin zur heutigen Aufgabenpalette, die nicht mehr repressiv, sondern fördernd, begleitend und beratend agiert.

Wandel der Gesellschaft, Wandel der Aufgaben

Das Jugendamt stellte sich von Beginn weg in den Dienst der Gesellschaft. Die Auffassung aber, wie dieser Dienst idealerweise aussieht, veränderte sich im Lauf der Zeit stark. Insbesondere in den ersten Jahrzehnten der Amtsgeschichte wurden Familien und Geschlechterrollen in ein enges Korsett geschnürt: Väter mussten erwerbstätig sein – Müttern war dies untersagt, ansonsten drohte behördliches Einschreiten.

Neben den gesellschaftlichen Veränderungen wandelten sich aber auch die Zuständigkeiten: So wurden beispielsweise der Kindesschutz oder die städtische Drogenpolitik vom Jugendamt in andere Dienststellen verschoben. Dafür übernahm das Jugendamt neue Aufgaben wie die aufsuchende Sozial- und Gassenarbeit von Pinto, die Koordination der Gemeinwesenarbeit oder die offene Kinder- und Jugendarbeit. In Konsequenz dieser Umlagerungen gab sich das Jugendamt im Jahr 2019 schliesslich den neuen Namen «Familie & Quartier Stadt Bern».

Familienplattform der Stadt Bern

Im Jubiläumsjahr wurde auch die neue Familienplattform der Stadt Bern aufgeschaltet. Hier finden Menschen mit Betreuungsaufgaben, Jugendliche, Kinder und Betagte Informationen, Beratungsangebote und Anregungen zu Themen rund ums Familienleben: Finanzen, Gesundheit, Freizeit, Bildung, Kontakte. Weitere Informationen: www.bern.ch/familie

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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