(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrter Herr Botschaftsrat Andrii Biriutschenko
Sehr geehrter Herr Botschafter Dominique Paravicini
Lieber René Schmid
Geschätzte Bernmobil-Präsidentin Marta Kwiatkowski
Werte Medienschaffende
Liebe Anwesende

Der Gemeinderat der Stadt Bern ist sehr erfreut, dass die Vevey-Trams in Lwiw ein zweites Leben erhalten. In Bern haben sie ausgedient und sind mittlerweile durch neuere Trams ersetzt worden.

Doch die Trams haben die Bernerinnen und Berner über Jahrzehnte sicher durch die Stadt gefahren, ich spreche da durchaus aus eigener Erfahrung. Wir können sie deshalb mit gutem Gewissen nach Lwiw weitergeben. Ich bin mir sicher, sie werden auch dort noch viele Jahre zuverlässig ihren Dienst erbringen.

Ich finde es eine schöne Vorstellung, dass diese Fahrzeuge die Bewohnerinnen und Bewohnern von Lwiw bald täglich zur Arbeit bringen, zum Einkaufen oder zu ihren Freunden und Familien – und so zu ein klein wenig Normalität in diesen schweren Zeiten beitragen können.

Und ich wünsche mir, dass die Weitergabe der Trams auch als ein Zeichen der Freundschaft und der Verbundenheit wahrgenommen wird. Unsere freie Gesellschaft teilt gemeinsame Werte – Werte, die sowohl in der Schweiz, als auch in der Ukraine gelten. Lwiw und Bern sind nun auch durch die Vevey-Trams verbunden.

Das ist nur eine kleine Geste in Anbetracht des schrecklichen Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine, ich bin mir dessen bewusst. Aber die Weitergabe der Trams zeigt im ganz Kleinen, was unsere Welt jetzt braucht – mehr Kooperation, mehr Zusammen – und vor allem: Weniger Aggression. Denn es ist glasklar: Aggression darf niemals siegen.