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Referat von Gemeinderätin Marieke Kruit anlässlich des Spatenstich-Events

21. März 2023

Referat von Gemeinderätin Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, anlässlich des Spatenstich-Events «Korrektion Thunstrasse Muri», 21. März 2023

(Es gilt das gesprochene Wort)

Geschätzte Damen und Herren, liebe Medienschaffende

Ein Bauprojekt mit fünf Partnern und nicht immer deckungsgleichen Interessen ist eine Herausforderung. Zum Glück haben wir einen grossen gemeinsamen Nenner: Wir alle wollen den öffentlichen Verkehr stärken, und darum geht es primär bei diesem Projekt.

Bern und seine umliegenden Gemeinden wachsen. Das ist erfreulich, denn es ist ein Zeichen für die hohe Lebensqualität in der Region. Es stellt aber auch eine Herausforderung dar. Denn es bedeutet, dass immer mehr Menschen unterwegs sind und dies auf gleichbleibender Fläche. Dabei spielt der öffentliche Verkehr, im konkreten Fall das Tram, eine entscheidende Rolle: Gut ausgelastete Trams und Busse sind im städtischen Umfeld nachweislich jene Transportmittel mit der höchsten Flächeneffizienz. Ich bin deshalb sehr froh, dass nach langer Planung die zweite Spur für das Blaue Bähnli realisiert werden kann.

An dieser Stelle ein grosses Merci an unsere Projektpartner Kanton Bern, Gemeinde Muri, Bernmobil und RBS. Ein so grosses Projekt lässt sich nur gemeinsam stemmen – und nur dann, wenn man das grosse Ganze nicht aus den Augen verliert.

Die Stadt ist in mehrere Teilprojekte involviert und als Grundeigentümerin insbesondere für die Arbeiten beim Verkehrsknoten Egghölzli verantwortlich. Hier möchte ich zwei Punkte hervorheben, die mir besonders wichtig sind.

Erstens: Die Stadt Bern wird den Verkehrsknoten so konzipieren, dass er aufwärtskompatibel ist, also anpassungsfähig an die künftige Entwicklung des Mobilitätsverhaltens. Der Trend geht klar Richtung flächeneffiziente und nachhaltige Mobilität, und hier spielen der ÖV, aber auch das Velo und Sharing-Angebote sowie der Fussverkehr eine wichtige Rolle.

Wir gehen daher davon aus, dass wir in 10 bis 15 Jahren mehr Spielraum haben werden, auf dem Verkehrsknoten einen Velostreifen einrichten und einen Teil der Strassenfläche entsiegeln und begrünen können. Weil wir diese Massnahmen schon jetzt mitdenken, werden wir sie einfacher und ohne kostspielige bauliche Eingriffe umsetzten können. Damit werden wir eine Lösung haben, die mit Blick in die Zukunft den verkehrs- und klimapolitischen Zielen der Stadt Bern entspricht.

Doch schon jetzt können wir einige Verbesserungen umsetzten: Für jene Flächen, die wir zusätzlich asphaltieren müssen, wollen wir im Perimeter des Verkehrsknotens die doppelte Fläche entsiegeln. Und auch für Fussgängerinnen und Velofahrende können wir die Sicherheit erhöhen. Das ist auch nötig, denn momentan ist der Verkehrsknoten Egghölzli weder fussgänger- noch velofreundlich.

Der zweite Punkt, der mir wichtig ist: Wir können endlich die Tramhaltestellen der Linie 6 und 8 hindernisfrei gestalten, so dass Rollstuhlfahrerinnen und Gehbehinderte ohne fremde Hilfe Zugang zum Tram erhalten. Dazu werden wir unter anderem die Perrons erhöhen und verbreitern. Wir tun dies aus Überzeugung, weil die gesamte Gesellschaft vom hindernisfreien ÖV profitiert. Neben Personen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck sind die Anpassungen auch für ältere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuss sind, wichtig.

Wir tun dies aber auch, weil das Behindertengleichstellungsgesetz verlangt, dass die Anlagen des öffentlichen Verkehrs für Menschen mit Behinderungen selbstständig nutzbar sind. Aktuell ist das beim Egghölzli nicht der Fall.

Liebe Anwesende, ich bin überzeugt, dass das Projekt Korrektion Thunstrasse Muri, so wie es jetzt umgesetzt wird, wichtige Verbesserungen bringt – für den öffentlichen Verkehr, für Velofahrerinnen, für Fussgänger und für Menschen mit einer Beeinträchtigung. So können wir unsere Infrastruktur effizienter nutzen und die Lebensqualität und Aufenthaltsqualität weiter steigern. Und es lässt Raum für die Zukunft, damit wir flexibel auf die neuen Mobilitätsbedürfnisse reagieren können. Davon profitiert die Stadt Bern, davon profitiert aber auch unsere schöne Nachbargemeinde Muri.

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