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Digital Leadership stärken

19. März 2021

Leisten im Lockdown: Wie viel Vertrauen oder Kontrolle brauchen plötzlich monatelang über Distanz geführte Teams? Diese Frage stellen sich derzeit viele Führungskräfte. Die Stadt Bern thematisiert daher aktuelle Themen von Leadership im digitalen Zeitalter in einer fünfteiligen Serie.

Alexander Ott
Bild Legende:

«Die digitale Transformation ist eine dominante Facette im Führungsalltag», erklärt Jonathan Gimmel, Leiter Digital Stadt Bern. Er initiierte den praxisnahen Austausch unter Führungskräften der Stadtverwaltung mit. Rund 35 Führungskräfte reflektierten mit ihm ihre veränderte Führungsarbeit in der anhaltenden Pandemie. Das Vertrauen von Vorgesetzten ist städtischen Mitarbeitenden besonders wichtig, wie eine aktuelle Personalbefragung zeigt. «Wie schaffe ich es, Leistung und Performance aus der Distanz über längere Zeit hochzuhalten und Mitarbeitende zu motivieren?», fragt Dominik Mösching, Organisationsentwickler der Stadt Bern, in die Runde. «Und wie lässt sich dabei das von den Mitarbeitenden gewünschte Vertrauen in den Führungsalltag übersetzen?»

Massnahmen für mehr Vertrauen und weniger Zoom-Müdigkeit etablieren

Eine mögliche Antwort liefert Alexander Ott, Co-Leiter des Polizeiinspektorats und Vorsteher der Fremdenpolizei in seinem Gastreferat. Er hat gemeinsam mit seinem Kader definiert, wie die von Unsicherheiten und Ambivalenzen geprägte Vuca-Welt die Bedürfnisse von internen und externen Anspruchsgruppen verändert und welche organisatorischen, sozialen, interpersonellen und kognitiven Aspekte zu beachten sind, um eine Vertrauenskultur zu fördern und intern Erwartungen abzugleichen. Beispielsweise stellt er fest, dass es aufgrund der vorherrschenden Zoom-Müdigkeit eine neue Qualität im persönlichen Online-Austausch braucht, wie wir sie von analogen Ritualen wie einer gemeinsamen Kaffeepause oder einem Feierabendbier aus der Zeit vor Corona kennen.

Selbstreflexion und gemeinsames Führungsverständnis fördern

Aus Erfahrung weiss Alexander Ott aber auch: «Manchmal wollen wir so agil sein, dass wir z.T. nicht mehr wissen, wie uns der Kopf steht. Was heute als richtig gilt, kann bereits morgen überholt sein.» Diesen permanenten Wandel transparent und intuitiv verständlich zu machen und die Führungsarbeit auf eine gemeinsame Mission auszurichten, hilft Führungskräften im herausfordernden Berufsalltag.   

«Zwischen den Silos liegt der Erfolg für morgen», bestätigt Jonathan Gimmel. Er ist überzeugt, dass die Zukunft noch weitere Veränderungen bringt, um die Performance zu managen. Beispielsweise sollen das betriebliche Lernen künftig autonomer gestaltet und Führungsintervalle verkürzt werden, um Organisationsziele gezielter mit kritischen Erfolgsfaktoren zu kombinieren – und so der erlebten Realität Rechnung zu tragen.

Energie tanken

Dass es trotz der Leistungsorientierung auch mal eine Entspannungspause braucht, um Energie zu tanken und sich selbst Sorge zu tragen, darin sind sich die Führungskräfte einig. Unter der Anleitung eines Yoga-Lehrers dehnen sie ihre Körper und lernen für einen Moment die grosse Führungsverantwortung zu vergessen, die auf ihren Schultern lastet. Ein weiteres Beispiel für ein Ritual, dass im fordernden Berufsalltag langfristig an Bedeutung gewinnen könnte – auch über den Lockdown hinaus. 

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