Öffentliche Infrastruktur im ESP Ausserholligen
Der Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Ausserholligen entwickelt sich rasant weiter. Es stehen zahlreiche Infrastrukturbauten von verschiedenen Bauherrschaften in der Entwicklungs- und Projektierungsphase: In den nächsten 20 Jahren werden voraussichtlich über 2 Mia. Franken in Stadtentwicklungsprojekte investiert. Diese Investitionen werden das Quartier nachhaltig verändern. Die bauliche Entwickelung hat zur Folge, dass zusätzliche Infrastrukturen (ÖV-Erschliessung, Verbindungen für den Fuss- und Veloverkehr, Grünanlagen etc.) erstellt werden müssen. Die Federführung für die Koordination all dieser Infrastrukturprojekte im ESP Ausserholligen liegt beim Tiefbauamt der Stadt Bern.
Bauherrschaften
- Stadt Bern
- Kanton Bern
- Eidgenossenschaft (Bundesamt für Strassen/ASTRA)
- SBB
- BLS
- Burgergemeinde Bern
- Energie Wasser Bern (ewb)
- Post Immobilien
- mehrere private Unternehmen
Partner
- siehe Bauherrschaften
Kosten
Im gesamten ESP Ausserholligen werden in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich über 2 Mia. Franken in Stadtentwicklungsprojekte investiert.
Aktuell werden die der Stadt Bern entstehenden Kosten im Zusammenhang mit den Bauvorhaben im ESP Ausserholligen auf ca. 85 Mio. Franken (+/-50%) geschätzt.
Meilensteine
- Die einzelnen Projekte werden nach einem eigenen, auf die übrigen Projekte abgestimmten Zeitplan umgesetzt. Es besteht kein Gesamt-Meilenstein-Plan für die Entwicklung des ESP Ausserholligen.
Projektbeschrieb
Aufgabe
Der ESP Ausserholligen umfasst eine Fläche von gut 500 000 m². Er soll zu einem Zentrum für Dienstleistungen, Gewerbe, Produktion, Wohnen, Bildung, Erholung und Kultur werden. Der Beitrag der Stadt besteht in der Umsetzung von eigenen Entwicklungsprojekten (insb. Sanierung der Sport- und Freizeitanlage Weyermannshaus), von Fuss- und Veloverbindungen sowie von Massnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Aussenraums.
Die Entwicklung des ESP Ausserholligen resultiert aus der Umsetzung zahlreicher Einzelprojekte von unterschiedlichen Bauherrschaften. Die bauliche Entwicklung hat zur Folge, dass die Nachfrage im Bereich des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehr wächst und dass entsprechend zusätzliche Infrastrukturen erstellt werden müssen.
Die Stadt Bern als Standortgemeinde übernimmt die Koordination der Schnittstellen zwischen den Projekten. Dafür hat sie eine eigene Projektorganisation installiert. Die Federführung für die Gesamtkoordination liegt beim Tiefbauamt. Die wesentlichen Akteur*innen im ESP Ausserholligen (Bundesamt für Verkehr, Bundesamt für Strassen, Kanton Bern, SBB, BLS, Post, ewb, Burgergemeinde Bern, Stadt Bern) sind in die Gesamtkoordination eingebunden.
Angestrebte Entwicklung
Die hohen Investitionen in Hochbau- und Stadtentwicklungsprojekte sollen der Aufwertung und Neugestaltung des Quartiers dienen. Erwartet wird der Zuzug neuer Firmen sowie neuer Bewohnerinnen und Bewohner. Dereinst dürften im Raum ESP Ausserholligen 8’000 Arbeitsplätze (heute ca. 4’000) angeboten werden, 5’850 Studierende (heute ca. 1’350) werden in Ausserholligen ihre Ausbildung absolvieren, 3’500 Personen (heute 800) werden im neuen Stadtquartier wohnen.
Richtplan ESP Ausserholligen
1994 wurde der erste Richtplan für den ESP Ausserholligen in Kraft gesetzt. Darin werden die grundlegenden Planungsvorgaben für das Entwicklungsgebiet definiert und übergeordnete Aussagen betreffend Erschliessung, Infrastruktur, Gestaltung, Nutzungsart und Nutzungsmass gemacht. 2012 stufte der Regierungsrat des Kantons Bern den ESP Ausserholligen in die Kategorie der «Premium ESP» ein. Bei solchen ESP besteht ein besonderes grosses kantonales Interesse und gleichzeitig ein besonders grosser Koordinationsbedarf, der ein hohes Engagement der Standortgemeinde bedingt. Auch auf städtischer Ebene wurde das Gebiet Ausserholligen als bedeutender Stadtentwicklungsperimeter bestätigt: Im Stadtentwicklungskonzept (STEK 2016) wird Ausserholligen als einer von 11 «Chantiers» in der Stadt Bern definiert. Chantiers sind strategisch wichtige Gebiete mit grossem Aufwertungs- und Entwicklungspotenzial.
Der inzwischen gut 25-jährige Richtplan wird derzeit überarbeitet. Nach der öffentlichen Mitwirkung und der anschliessenden Vorprüfung durch die kantonalen Stellen tritt er voraussichtlich Mitte 2023 in Kraft.
Projektübersicht
Infrastruktur- und Arealentwicklungen im ESP Ausserholligen (Stand: April 2023):
- Bahninfrastruktur/Angebotskonzept
- SBB Infrastruktur: Leistungssteigerung Bern West / Entflechtung Holligen (Ausbauschritt 2025)
- BLS: «Mobilitätshub Bern West» (inkl. Verschiebung der S-Bahn-Haltestelle Stöckacker, Rückbau der bisherigen Haltestelle)
- BLS: Bern Weissenbühl, Erweiterung Gleisanlage / Sanierung Baudienstgebäude
- Verkehrsinfrastruktur/Verkehrssystem
- Stadt Bern: Prüfung und Festlegung der Verkehrskapazitäten Ausserholligen (Verkehrskonzept)
- Stadt Bern/SBB/BLS/Bernmobil/PostAuto: Umsetzung des «Mobilitätshubs», inklusive Verschiebung von Bushaltestellen (evtl. mit Errichtung einer neuen Buswendeschlaufe)
- Stadt Bern: Fuss- und Veloverkehrsverbindung zwischen dem neuen BFH-Campus im Gebiet Weyermannshaus Ost und dem Europaplatz (verläuft unter dem Autobahnviadukt, inkl. Unterführung unter den Bahngleisen der BLS-Linie Bern-Neuenburg)
- SBB Infrastruktur: Passerelle Steigerhubel (für Fussgänger*innen und Velofahrende – als Ersatz für die wegen der Entflechtung Holligen aufgehobene Unterführung)
- Bundesamt für Strassen (ASTRA): Sanierung Anschluss Bern-Bümpliz, Sanierung Weyermannshausviadukt
- Stadt Bern: Ausbau der Infrastruktur für Fussgänger und Velofahrerinnen (Schaffung von Veloabstellplätzen im Umfeld der ÖV-Haltestellen, neue und breitere Velo- und Fusswegverbindungen)
- Stadt Bern: Sanierung PU Untermattweg inkl. Anschlussbereiche
- Arealentwicklungen
- Post Immobilien AG/Burgergemeinde Bern: Umnutzung und Verdichtung Areal Weyermannshaus West zu einem durchmischten Quartier
- Kanton Bern: Neubau Berner Fachhochschule (BFH) Campus Bern inkl. Neugestaltung Aussenraum und Öffnung Stadtbach
- ewb/BLS: Umnutzung und Verdichtung von «Ausserholligen VI»
- Stadt Bern: Sanierung Freibad Weyermannshaus, inkl. Erstellung Wasseraufbereitung (ist bereits erfolgt)
- Stadt Bern: Erneuerung Eissportanlage und Hallenbad Weyermannshaus
- Stadt Bern: Gesamtsanierung und Erweiterung Volksschule Stöckacker
- Galenica AG: Totalsanierung und Umnutzung des Firmengebäudes
- Gangloff Immobilien AG: Umnutzung und Verdichtung des Gangloffareals
- ARK 147 AG/Bernische Pensionskasse: Bau Wohn- und Bürogebäude
- Stadt Bern: Öffnung und Renaturierung des Stadtbachs
- weitere Projekte
- Stadt Bern: Weiterentwicklung Familiengartenanlage «Ladenwandgut»
- Energie Wasser Bern (ewb): Umsetzung Erschliessung Fernwärme Bern West
- Stadt Bern: Regenüberlaufbecken Bümpliz