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Vermögensverteilung der Udelhausbesitzer

Fast die Hälfte aller ärmeren Stadtbewohner verzeichneten mindestens ein Udel eines Ausbürgers auf ihren Wohnhäusern.

Werden die Vermögensverhältnisse aller 1’916 steuerpflichtigen Stadtbewohnern des Jahres 1389 mit jenen der 517 Udelhausbesitzer verglichen, deren Besitzverhältnisse im Tellbuch (Tellbuch von 1389) dokumentiert sind, zeigt sich eine Häufung der Ausbürgeraufnahmen bei jenen Hausbesitzern, die nur kleine bis mittlere Vermögen auswiesen (Vermögensentwicklung). Fast die Hälfte der steuerpflichtigen Frauen und Männer, die 1389 einen Betrag zwischen 101 und 500 Gulden versteuerten, verzeichnete auf ihren Stadthäusern mindestens ein Udel (Udel). Bei den Einwohnern mit einem Besitz zwischen 51 und 100 Gulden war der Anteil der Udelhausbesitzer (Udelhausbesitzer und Udelinhaber) mit rund einem Drittel ebenfalls noch hoch. Erwartungsgemäss nur über geringen Hausbesitz verfügten hingegen die ärmsten Stadtbewohner, deren Vermögen unter 50 Gulden lagen. Am östlichen Rand der zähringischen Gründungsstadt (Zähringerstadt) sowie am Nydeggstalden und an der Matte (Nydeggstalden und Matte) konzentrierten sich jene Häuser, auf denen fünf oder mehr Ausbürger ihre Udel verzeichneten. Insbesondere am nördlichen Nydeggstalden und in der Mattenenge sowie an der südlichen Postgasse standen während des Spätmittelalters ganze Häuserzeilen, auf denen das Bürgerrecht (Bürgerrecht) von bis zu hundert Landbewohnern hafteten (Ausbürger). Rund drei Viertel der im Udelbuch (Udelbuch von 1389) überlieferten Ausbürgeraufnahmen befanden sich auf Wohnhäusern weniger wohlhabender Bürger, deren Vermögen höchstens 100 Gulden betrugen. Den vergleichsweise höchsten Anteil von Udeln besassen die einfachen Handwerksmeister, deren Besitz zwischen 51 und 100 Gulden lag. Auf ihren Häusern können im 14. und 15. Jahrhundert durchschnittlich sechs Ausbürger pro Liegenschaft nachgewiesen werden.

Roland Gerber, 30.06.2018

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