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4. September 2018 | Gemeinderat, Direktionen

20 Jahre Standplatz Buech: Ein Pilotprojekt wird erwachsen

Vor 20 Jahren eröffnete die Stadt Bern in Bern-Buech einen Standplatz für Jenische, Sinti und Roma. Es handelte sich damals um ein Pionierprojekt in der Schweiz. Eine Broschüre zum Jubiläum der Platzeröffnung beleuchtet die schwierige Geschichte der Standortsuche für Fahrende in Bern und vermittelt ein vielschichtiges Bild des Lebens im Buech.

Bild Legende:

Nachdem Jenische, Sinti und Roma in der Stadt Bern über lange Zeit in wohnhygienisch prekären Verhältnissen gelebt hatten, bekamen sie im Herbst 1998 einen nach ihren Bedürfnissen erstellten Standplatz. Im Jahr zuvor hatten sich die Stimmberechtigten mit einem Ja-Stimmenanteil von 75 Prozent für das Einrichten des Platzes ausgesprochen. Das war ein starkes Signal zugunsten von seit Jahrhunderten benachteiligten Schweizer Minderheiten. Die Bernerinnen und Berner machten klar: Die Stadt Bern ist eine Stadt für alle.

Verbesserung der Wohnverhältnisse

Der Standplatz Buech verfolgt seit nunmehr 20 Jahren dieses Ziel: Jenische, Sinti und Roma haben auf dem Gebiet der Stadt Lebensraum, der ihren Bedürfnissen entspricht. Die Gründung des Standplatzes Buech war schweizweit das erste derartige Projekt. Die Eröffnung der Anlage führte zu einer klaren Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation von Jenischen, Sinti und Roma in der Stadt Bern.

Nicht alle Probleme gelöst

Mit dem neuen Standplatz verschwanden aber nicht alle Probleme. Die wirtschaftliche und gesundheitliche Situation verschiedener Bewohnerinnen und Bewohner von Buech ist schwierig.

Der Betrieb des Standplatzes ist für die Stadt Bern eine Herausforderung. Zwar versucht eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe die Zusammenarbeit zwischen den Bewohnenden des Standplatzes und der Verwaltung zu optimieren. Die Lösungssuche ist aber oft schwierig und mitgeprägt von unterschiedlichen Kulturen. Im Brennpunkt stehen dabei immer wieder die Einhaltung der Platzordnung und der Schulpflichtvereinbarung. Weil die Bewohnenden oft nur einen Teil des Jahres in Bern leben, ergeben sich für die betroffenen Familien und die Schulen besondere schulische Herausforderungen. Da Bildung ein Menschenrecht ist, sorgt die Stadt mit verschiedenen, auf die Bedürfnisse von Fahrenden abgestimmten Programmen dafür, dass jedes Kind in Buech eine Ausbildung erhält.

Broschüre zeigt ein differenziertes Bild von Buech

Gesellschaftliche Veränderungen und die Entwicklungen im Arbeitsmarkt gehen nicht spurlos an Buech vorbei. Daraus ergeben sich Chancen und Risiken. Traditionelle Geschäftsbereiche und Erwerbsmöglichkeiten von Jenischen, Sinti und Roma verändern sich. Für die Bewohnerinnen und Bewohner von Buech ist es eine grosse Herausforderung, zwischen Tradition und Wandel einen gangbaren Weg zu finden.

Die von der Stadt Bern herausgegebene Broschüre zum 20 Jahre Jubiläum des Standplatzes will aufzeigen, wie sich Buech entwickelt hat, welche Herausforderungen aktuell zu bewältigen sind und welche Trends sich für die Zukunft abzeichnen. Die Publikation will so zum Verständnis für Minderheiten beitragen, welche zu Bern gehören und hier einen festen Platz haben. Zu Wort kommen in der Broschüre neben politischen Wegbereitern des Standplatzes auch Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung und Bewohnende im Buech.

Bilder

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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