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23. Mai 2001 | Gemeinderat, Direktionen

Altlasten auf dem Gaswerkareal: Verschmutzung war grösser als erwartet

Die zwischen Februar und Mai 2001 ausgeführte Altlastensanierung auf dem ehemaligen Gaswerkareal im Marzili war umfangreicher als geplant. Die Verschmutzung des unteren Erdreichs war grösser als erwartet. Die Sanierung schlägt deshalb auch mit höheren Kosten zu Buche. Nun wird der Stadtrat über einen Zusatzkredit für diese aus Umweltschutzgründen geleisteten Arbeiten zu befinden haben. Im ehemaligen Gaswerk, das von 1876 bis 1967 in Betrieb war, wurde aus Steinkohle Gas gewonnen. Dabei entstanden zahlreiche giftige Nebenprodukte, die zum Teil im Boden versickerten.

Im Februar 2001 bewilligte der Stadtrat einen Kredit von rund 1,1 Millionen Franken für die Ausführung der Altlastensanierung im Bereich der ehemaligen Teer-Destillationsanlage auf dem Gaswerkareal im Marzili. In der Zwischenzeit sind die Arbeiten fristgerecht abgeschlossen worden. Die Sanierung im Auftrag der Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung der Stadt Bern (GWB) wurden vom Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern (GSA) begleitet.

Teurer Preis für alte Sünden

Nachdem ein Teil des Untergrunds auf eine Tiefe von rund 1,5 m ausgehoben worden war, wurde das Material im Labor analysiert. Dort zeigte sich, dass die Verschmutzung weit grösser war als in den Voruntersuchungen festgestellt werden konnte. Ein Grossteil des Aushubmateriales erreichte Schadstoffwerte, die weit über den Grenzwerten für eine Entsorgung des Materials in nahe gelegene Innertstoffdeponien liegen. Demzufolge mussten bedeutend teurere Entsorgungsmassnahmen getroffen werden.

Während des Aushubes wurden u.a. mit Teer gefüllte Fässer, ein mit Teer gefüllter Tank sowie ein ebenfalls mit Teer gefülltes Betonbecken gefunden. Zudem wurden auch verschiedene auf den alten Plänen nicht eingezeichnete Leitungen ausgegraben, die teilweise mit Teer gefüllt waren. Da der Teer bereits früher in den Untergrund versickert war, führte er zu einer grossen Verschmutzung der Umgebung. Dieses Material musste in Sonderdeponien abgelagert oder der Bodenwäsche zugeführt werden. Als Ersatzmaterial für die Wiederauffüllung konnte Aarekies aus der Kiesentnahme im Schwellenmätteli verwendet werden.

Bedingt durch die massiv entstandenen Mehrkosten für die Materialentsorgung - rund 10 mal teurer als die Entsorgung in Innertstoffdeponien - muss nun beim Stadtrat eine Kreditaufstockung (450'000 Franken) anbegehrt werden.

Einige Zahlen zur Altlastensanierung auf dem Gaswerkareal

Total ausgehobenes Materal rund 3'200 m3

  • davon abgeführt:
  • in Innertstoffdeponien rund 200 m3
  • Betonabbruch zur Wiederverwendung rund 200 m3
  • Material für Bodenwäsche rund 250 m3
  • in Sonderdeponie rund 2'300 m3
  • Spezialentsorgungen (Teer, Schlamm) rund 60 t
  • zur Wiederauffüllung wurden verwendet:
  • Aushubmaterial unverschmutzt rund 100 m3
  • Aarekies rund 3'100 m3

Im Anschluss an die Sanierungsmassnahmen wurden unter Anleitung der Stadtgärtnerei Bern die Wege und Grünflächen wiederhergestellt, ein Biotop rekonstruiert und Pflanzarbeiten ausgeführt.

Erfreuliche Nachricht für Aareschwimmerinnen und -schwimmer: Aus baulichen Gründen wurde der Uferweg um einige Meter von der Aare weg verschoben, so dass ein neuer Liege- und Aussteigeplatz entstanden ist.

Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung der Stadt Bern GWB

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