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11. Dezember 2003 | Gemeinderat, Direktionen

Schulsozialarbeitskonzept der Stadt Bern

Gesellschaftliche Entwicklungen stellen erhöhte Anforderungen an Jugendliche, Eltern und Schule. Die Familie ist oft nicht mehr die schützende und sozialisierende Lebenswelt, sondern Schauplatz eines harten Existenzkampfes. Viele Jugendliche sehen keine Perspektiven mehr. Diese Entwicklung macht nicht Halt vor der Schule. Ihre Aufgaben haben zugenommen, sowohl hinsichtlich der Vermittlung von Sach-, aber auch ganz besonders von Sozialkompetenz. Kinder und Jugendliche tragen ihre Probleme in die Schule hinein. Lehren und Lernen leiden darunter. Lässt man die Schule hier allein, kann sie ihren Bildungsauftrag kaum mehr erfüllen. Die Folgen sind Schulversagen, Lehrabbrüche, Erschöpfung bei den Lehrkräften, soziale Desintegration, Gewalt und Suchtgefährdung. Deshalb braucht die Schule fachkompetente Unterstützung im sozialen Bereich.

In Bern gibt es die Schulsozialarbeit in ambulanter Form seit 30 Jahren und als Pilotprojekt für die schulintegrierte Form seit Februar 2001. Ein Konzept, das der Gemeinderat verabschiedet hat, zeigt auf, wie die Schulsozialarbeit zukünftig ausgebaut, koordiniert und effektiv eingesetzt werden soll. Mit dem Ausbau der Schulsozialarbeit will der Gemeinderat präventiv in die ersten 20 Lebensjahre junger Menschen und in die Institution Schule investieren. Was die öffentliche Hand dort einsetzt, gewinnt sie später mehrfach wieder.

Schulsozialarbeit ergänzt interdisziplinär die Methoden der Pädagogik durch die spezifische Förderung der sozialen Kompetenzen und den Ausgleich von sozialen Defiziten bei Kindern und Jugendlichen. Sie stärkt die erzieherischen Bemühungen der Schule durch ihr Kernangebot, die Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrpersonen. Wichtig ist die Schulnähe des Angebots, die Kooperation zwischen allen Beteiligten und der Aufbau einer Vertrauensbasis. Die Schulsozialarbeit muss in das bereits bestehende Unterstützungssystem eingebettet werden. Heilpädagogische, psychologische, gesundheitsfördernde und soziale Angebote sollen sich ergänzen und vernetzen. Schnittstellen müssen geregelt werden. Die Trägerschaft durch den Gesundheitsdienst, der bereits schulsoziale und gesundheitsfördernde Aufgaben wahrnimmt, sichert diese Vernetzung, die fachliche Begleitung und die Koordination der Schulsozialarbeit.

Die Ressourcen der ambulanten und der schulintegrierten Schulsozialarbeit werden verteilt gemäss Bedarfsanalyse und den entsprechenden Gesuchen der Schulen. Eine Steuergruppe mit Vertretungen aller Beteiligten begleitet diesen Verteilungsprozess. Die Umsetzung des Konzeptes erfolgt etappenweise verteilt über drei Jahre. Ab Sommer 2007 soll den städtischen Schulen ein funktionierendes Schulsozialarbeitsnetz zur Verfügung stehen.

Direktion für Bildung, Umwelt und Integration/Gesundheitsdienst

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