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2. April 2007 | Gemeinderat, Direktionen

Bern braucht mehr Kindertagesstätten

Die Stadt Bern verfügt zwar über ein gut ausgebautes und vielfältiges Angebot an familienergänzenden Betreuungsmöglichkeiten. Trotzdem sind die Wartelisten insbesondere für Kleinkinderplätze lang, weshalb nach wie vor Handlungsbedarf besteht. Dies geht aus einem Bericht hervor, den der Gemein-derat zuhanden des Stadtrates verabschiedet hat.

Im Vergleich zu anderen Deutschschweizer Städten ist das Angebot an Kindertagesstätten in der Stadt Bern gut ausgebaut: Bei den knapp 7000 Kindern der Stadt Bern im Vorschulalter liegt der Betreuungsgrad bei 23%. Damit werden über 1600 Vorschulkinder in Kindertagesstätten (Kita) betreut. Bei den Schulkindern liegt der Betreuungsgrad noch höher, nämlich bei 34% oder gut 2700 von knapp 8000 Schulkindern der Stadt Bern. In den vergangenen Jahren konnten rund 360 neue Plätze für ca. 500 Kinder in Tagesstätten geschaffen werden, das Tagesschulnetz ist flächendeckend ausgebaut..

 

Dennoch besteht Handlungsbedarf: Nach wie vor warten über 600 Kinder im Vorschulalter auf einen Platz in einer Kita. Wie Edith Olibet, Gemeinderätin und Direktorin für Bildung, Soziales und Sport an einer Medienorientierung am 2. April 2007 ausführte, ist das für sie eine unhaltbare Situation. Sie werde weiter für den Ausbau in der Stadt Bern kämpfen. Ebenfalls zusätzlicher Bedarf besteht in den Neubaugebieten Brünnen, Schönberg-Ost und Weissenstein, wo Familienwohnungen vorgesehen sind und mit einer grösseren Nachfrage nach Betreuungsplätzen zu rechnen ist.

 

Politisches Bekenntnis der Stadt Bern

In seinen Legislaturzielen für die Jahre 2005 bis 2008 bekennt sich der Gemeinderat zu einer Stärkung der familienergänzenden Kinderbetreuung. Sie bringt nicht nur einen sozialpolitischen und volkswirtschaftlichen Nutzen mit sich, sondern stellt auch einen wichtigen Standortvorteil für die Stadt Bern dar.

 

Finanzierung

Den Ausbau der familienergänzenden Betreuung will der Gemeinderat mit einer möglichst geringen Belastung des städtischen Finanzhaushaltes umsetzen. Dabei kann die Stadt die Möglichkeit der Anstossfinanzierung des Bundes für die Neuschaffung von Betreuungsplätzen nutzen: Im Sinne einer Starthilfe erhalten die „Kitas“ und Tagesschulen Beiträge für jeden neuen Platz während maximal zwei Jahren.

Probleme bei der Finanzierung ergeben sich hingegen durch die seit 1. August 2005 in Kraft gesetzte kantonale Verordnung über die Angebote zur sozialen Integration (ASIV): Die ASIV regelt die Aufgabenteilung zwischen Kantonen und Gemeinden und macht Vorgaben bei Kosten, Tarifen, der Qualität und der regionalen Angebotsverteilung. Problematisch für die Stadt Bern ist dabei, dass die in der ASIV definierten Kosten, die der Kanton über den Lastenausgleich mitfinanziert, nicht kostendeckend sind, insbesondere im Bereich der Liegenschaftskosten und der Personallöhne.

Weiter will der Kanton neue Plätze schwergewichtig in jenen Gemeinden bewilligen, die bis anhin über keine Betreuungsangebote verfügen. Der hohe Bedarf an Betreuungsplätzen der Stadt Bern wird dabei als Kriterium nicht berücksichtigt. Edith Olibet fordert den Kanton auf, den weiteren Ausbau im Kanton und im Wirtschaftsmotor Stadt Bern mitzufinanzieren und mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. Er werde von dieser Investition nur profitieren.

 

Der Bericht „Familienergänzende Tagesbetreuung in der Stadt Bern“ ist unter

www.kinderbetreuung.bern.ch/grundlagen

zu finden.

 

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

Weitere Informationen.

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