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8. Mai 2013 | Gemeinderat, Direktionen

«Tanz dich frei» 2013

Trotz Sicherheitsbedenken: Anlass wird nicht unterbunden

Die Stadt Bern hat entschieden, den für Ende Mai geplanten «Tanz dich frei»-Umzug nicht zu verhindern. Aufgrund der zahlreichen Baustellen in der Innenstadt bieten sich aber insbesondere in Bezug auf die Sicherheit grosse Probleme. Die Blaulichtorganisationen werden versuchen, mit geeigneten Massnahmen die Sicherheit so gut wie möglich zu gewährleisten. Aufgrund der erheblichen Risiken wird von einer Teilnahme am Anlass abgeraten.

Im Internet und insbesondere in sozialen Medien wird für Ende Mai zur dritten Ausgabe der «Tanz dich frei»-Veranstaltung aufgerufen. Die Stadt Bern sieht sich mit Blick auf den 25. Mai mit einer äusserst schwierigen Situation konfrontiert: Je nach Witterung wird sich das «Tanz dich frei» zu einer Massenveranstaltung ausweiten. Ein Kontakt zu den Organisatoren hat jedoch bis heute nicht stattgefunden. Der Gemeinderat bedauert, dass es trotz intensiver Bemühungen nicht möglich war, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten. Das Verhalten der anonymen Organisatoren erscheint in Anbetracht der Risiken in der Innenstadt unverantwortlich. Ohne Ansprechperson lässt sich die Sicherheit des Anlasses nicht verlässlich gewährleisten – umso mehr, als dieses Jahr aufgrund der Baustellen in der Innenstadt erschwerte Rahmenbedingungen bestehen.

Erhebliche Risiken in der Innenstadt
Die Blaulichtorganisationen haben unter der Koordination der Kantonspolizei Bern sowie unter Einbezug einer externen, auf die Analyse von Grossanlässen spezialisierten Firma eine umfassende Lagebeurteilung zuhanden des Gemeinderates vorgenommen. Aus heutiger Sicht wird damit gerechnet, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden ausgelassen, aber friedlich tanzen und feiern will. Dennoch bieten sich zahlreiche Schwierigkeiten, wie die Analyse zeigte. So ergeben sich bei den zu erwartenden Personenzahlen gerade im Bereich des Bären- und des Bundesplatzes in Bezug auf die Fluchtwege erhebliche Risiken. Sollten die Menschen evakuiert werden müssen, bestehen auf Grund der Baustellensituation zu wenige Fluchtmöglichkeiten. So stellen etwa die Lauben in der Markt- und Spitalgasse sowie die provisorischen Übergänge Nadelöhre dar und bergen grosse Risiken bei unkontrollierten, massiven Personenbewegungen.

Auch für Blaulichtorganisationen prekäre Situation
Weiter führen die Baustellen und der geplante Umzug dazu, dass die Innenstadt in dieser Nacht quasi geteilt ist und ein Durchkommen im Notfall für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Sanität praktisch unmöglich ist. Da das Mobiltelefonnetz überlastet sein dürfte, ist auch die Alarmierung der Rettungskräfte im Ernstfall unter Umständen nicht garantiert. Ausgehend von der heutigen Ausgangslage zeigt sich aber, dass sich die geplante Veranstaltung auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen und mit Blick auf die gebotene Verhältnismässigkeit nicht unterbinden lässt. Das Risiko einer Eskalation erscheint gerade vor dem Hintergrund der zahlreich Teilnehmenden zu gross. Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, den Umzug nicht zu verhindern.

Verschiedene Sicherheitsmassnahmen
Um die Sicherheit der Teilnehmenden und unbeteiligter Dritter so gut als möglich zu gewährleisten, wurden in Absprache mit der Kantonspolizei und den städtischen Rettungsdiensten verschiedene Massnahmen beschlossen. So sollen unter anderem die Schüttestrasse und auch die Achse Kochergasse/Bundesgasse für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden. Sanität, Feuerwehr und Polizei werden zudem auf beiden Seiten der Innenstadt temporäre Stützpunkte errichten.

Erhebliche Auswirkungen auf Baustellen
Die Veranstaltung hat zudem massive Auswirkungen auf die Grossbaustellen in der Innenstadt. Aus Sicherheitsgründen müssen die Bauarbeiten unterbrochen, die Überführung der Baustelle zwischen Bären- und Waisenhausplatz teilweise demontiert und die Baustellen beim Bollwerk und in der Spital- und Marktgasse zusätzlich gesichert werden. Im Nachgang werden zudem insbesondere in der Marktgasse Sonntags- und Nachtarbeiten nötig sein, um den Rückstand auf den Bauplan aufzuholen. Mit diesen Massnahmen sind erhebliche Mehrkosten im sechsstelligen Bereich verbunden.

Nichts desto trotz: Auf Grund der fehlenden Absprache mit den Veranstaltern und trotz den ergriffenen Massnahmen ist die Teilnahme an dem Anlass aus Sicht des Gemeinderates und der Blaulichtorganisationen mit erheblichen Risiken verbunden. Es wird deshalb von einer Teilnahme abgeraten.

 

Informationsdienst Stadt Bern

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