Das Berner Kulturforum stellt erste Weichen
Am ersten Berner Kulturforum wurden heute die ersten Weichen für die zukünftige gesamtstädtische Kulturstrategie gestellt. Die rund 200 Teilnehmenden erarbeiteten Zielvorgaben, die nun bis im Frühsommer konkretisiert und mit Massnahmen ergänzt werden.
Dem 1. Berner Kulturforum im Naturhistorischen Museum ging eine breit angelegte Konsultation voraus, in der rund 100 Personen zu ihren Ansprüchen an die gesamtstädtische Kulturstrategie befragt wurden. Die Projektleitung liess sich bei diesen Gesprächen vom Ist- und Soll-Zustand leiten: Welche Rahmenbedingungen braucht es, um die Kulturproduktion, die kulturellen Tätigkeiten und den Zugang zu Kultur in der Stadt Bern zu stärken? – Was ausser finanziellen Mitteln?
Aus den Antworten resultierten ein Bedürfnis- und Defizitkatalog und sieben Handlungsfelder, die heute im Rahmen eines Workshops mit rund 200 Teilnehmenden intensiv debattiert wurden. Neben den Anliegen des professionellen Kulturschaffens flossen auch die Forderungen der Kinder- und Jugendkultur, der Kulturvermittlung, der integrativen und inklusiven Kultur, der Kreativwirtschaft, der Quartierarbeit, des Kulturtourismus und der Laienkultur in die Diskussionen ein.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät begrüsste das breite Interesse und unterstrich den Willen der Stadt, die zukünftige Kulturpolitik in allen politischen Direktionen zu verankern: «Kulturförderung meint nicht nur die Verteilung von Subventionen. Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das kulturelle Leben in Bern begünstigen und erleichtern.» Die Kulturstrategie solle die Handlungsspielräume einer gemeinschaftsbildenden städtischen Kulturförderungspolitik definieren und ziele vor allem auf das Ermöglichen, Aktivieren, Impulsgeben und Beraten. «Spätestens jetzt muss klar sein, dass die Kulturstrategie nicht allein Sache der Abteilung Kulturelles ist. Sie betrifft nahezu alle Politikfelder und städtischen Verwaltungsstellen.»
Im Kulturforum wurden sieben Handlungsfelder vorgestellt und diskutiert und im Workshop konkrete Ziele pro Handlungsfeld erarbeitet. Zur Diskussion standen:
- Zugang zu Kultur
- Kulturelle Tätigkeit
- Kulturproduktion
- Ausstrahlung
- (Frei)-Räume und Bewilligungswesen (Rahmenbedingungen)
- Zusammenarbeit, Partizipation und Dialog (Rahmenbedingungen)
- Kooperation in der öffentlichen Kulturförderung
Die Handlungsfelder «(Frei)-Räume und Bewilligungswesen», «Zusammenarbeit, Partizipation und Dialog», «Zugang zu Kultur» und «Kulturelle Tätigkeit» beschäftigen die Teilnehmenden am meisten. Hier ortete das Forum ein beträchtliches Verbesserungspotenzial. Genannt wurden namentlich eine vereinfachte Bewilligung für Jugendliche, die Forderung nach klaren Ansprechpersonen und nach einer Raumbörse. Dieses klare Votum für gute Rahmenbedingungen wird nun den weiteren Prozess mitprägen.
Die Projektleitung wird nun aus den Resultaten des Kulturforums, unterstützt von Experten- und Projektgruppe, einen Massnahmenplan erarbeiten, der am zweiten Kulturforum im Frühsommer 2016 zur Diskussion gestellt wird.
Nähere Informationen zum Projekt finden sich auf www.bern.ch/kulturstrategie