Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

4. Dezember 2020 | Gemeinderat, Direktionen

Drei Corona-Hilfsprojekte erhalten den Sozialpreis 2020

Der «Berner Sozialpreis 2020 freiwillig.engagiert» geht an drei Projekte, die sich in diesem aussergewöhnlichen Jahr im Kontext der Pandemie engagiert haben. Mit je 6000 Franken zeichnet die Stadt Bern «Local Hero», den Verein für «Kirchliche Gassenarbeit» sowie den Verein «Medina» aus. Wegen Corona gab Gemeinderätin Franziska Teuscher die Gewinnerinnen und Gewinner per Videobotschaft bekannt.

Während des Lockdowns veränderte sich das Leben für praktisch alle Menschen auf einen Schlag. Die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Sozialpreises
freiwillig.engagiert reagierten rasch auf die nie dagewesene Situation und suchten nach Möglichkeiten, das lokale Gewerbe sowie obdachlose und randständige Menschen zu unterstützen.

Die Preisverleihung steht aber auch für ein grosses Dankeschön an alle 25 Bewerberinnen und Bewerber des Sozialpreises 2020, wie Sozialdirektorin Franziska Teuscher per Videobotschaft sagte: «Noch nie wurde so deutlich, wie wichtig freiwilliges Engagement, gegenseitige Unterstützung und Solidarität sind, wie in diesem Coronajahr.»

Freiwilligenarbeit im Kontext von COVID-19

Mit den Einschränkungen des Bundes zur Eindämmung von COVID-19 brach im März 2020 vielen Gewerbetreibenden, Gastronominnen, Gastronomen und selbständig Erwerbenden das bisherige Geschäftsmodell über Nacht weg. «Und auch über Nacht entstand ein grosses Bedürfnis in der Berner Bevölkerung, sich informieren zu können, was man noch wo und wie beziehen kann», schreiben Nik Eugster, Janine Vultier, Manu Trachsel und Paddy Käser von «Local Hero» in den Bewerbungsunterlagen für den Sozialpreis. «Wir programmierten ebenfalls über Nacht eine Webseite und versandten von da an täglich einen Newsletter, welcher Tipps gab, wie man die Krise mit Unterstützung des lokalen Gewerbes besser meistern kann und erinnerten die Bevölkerung an ihre Loyalität zum lokalen Gewerbe.»

Kirchliche Gassenarbeit rekrutiert neue Freiwillige

Ausgezeichnet mit dem Sozialpreis 2020 wurde auch die Kirchliche Gassenarbeit Bern. «Seit dem Beginn der Corona-Krise mussten wir unser Angebot rasch neugestalten. In Gesprächen mit obdachlosen und randständigen Menschen stellten wir fest, dass sich sehr viele durch die behördlich getroffenen Massnahmen in noch prekäreren Situationen befanden», heisst es in der Bewerbung des 1988 gegründeten Vereins. Der Verein engagiert sich vor allem für Menschen «aus dem Lebensraum Gasse». Viele Menschen verloren im Zuge der Pandemie gemäss der Kirchlichen Gassenarbeit ihre Arbeitsstelle, ihren Schlafplatz und Aufenthaltsraum im öffentlichen Raum sowie ihre sozialen Kontakte. Der Freiwilligenpool der Gassenarbeit konnte innert kürzester Zeit um rund 50 Personen erweiterte werden. Es wurden Sammelaktionen für Grundnahrungsmittel durchgeführt, Lebensmittelspenden von Restaurants und Geschäften abgeholt und Lebensmitteltaschen zusammengestellt und verteilt. Auch das Beratungsangebot des Vereins wurde stark nachgefragt: Während der zweieinhalb Stunden Büroöffnungszeiten suchten jeweils rund 150-250 Personen die Beratungsstelle auf.

Medina – Essen und Gesprächsangebot

Der dritte Preisträger ist der Verein Medina. Er betreibt derzeit auf der Schützenmatte ein «Mobiles Gemeinschaftszentrum» mit Gratis-Essensausgaben an drei Wochentagen und einem Bring- und Nimm-Kühlschrank. Vorrangiges Ziel des aus drei Schiffscontainern bestehenden «Mobilen Gemeinschaftszentrums» ist gemäss den Bewerbungsunterlagen das Bereitstellen eines physischen Treffpunktes, der den Austausch mit Menschen vor Ort sowie ein niederschwelliges Freizeitangebot zulässt. Als Beispiele von Freizeitaktivitäten werden sportliche Aktivitäten, kreative Workshops, aber auch Unterstützung bei Bewerbungsschreiben oder Deutschkursen genannt. Der Verein sei sich der Wichtigkeit der Vernetzungsarbeit bewusst und arbeite daher eng mit dem Solidaritätsnetz Bern, der Fachstelle für Sanspapiers sowie dem Berner Stammtisch gegen Rassismus zusammen und stehe mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtpolitik und der Kantonspolizei im Austausch, heisst es weiter.

Im und mit dem Generationenhaus

Die diesjährige Sozialpreisverleihung hätte nicht nur im Haus der Generationen, sondern auch mit dem Haus der Generationen stattfinden sollen. Angedacht war eine gemeinsame Veranstaltung mit der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS), benevol Bern, dem Verein Berner Generationenhaus und dem Burgerspittel. Benevol Bern-Geschäftsleiterin Doris Widmer erklärt, wie benevol dennoch den Internationalen Tag der Freiwilligen würdigt: «Freiwilligenarbeit wird weltweit am 5. Dezember gewürdigt, worauf wir auch – oder gerade – im Coronajahr 2020 hinweisen wollen.» So übergaben am 18. November benevol und 27 weitere Organisationen, dem Eidgenössischen Parlament ein gemeinsam unterzeichnetes Manifest zur «Förderung und Anerkennung von freiwilligem Engagement».

«Berner Sozialpreis 2020 freiwillig.engagiert»

Der Sozialpreis ist dieses Jahr mit 18’000 Franken dotiert und wird einmal pro Jahr von der Warlomont-Anger-Stiftung und der Stadt Bern ausgerichtet. Eine Jury unter dem Vorsitz von Gemeinderätin Franziska Teuscher bestimmt die Gewinnerinnen oder Gewinner. Bedingung für die Bewerbung um den Sozialpreis: Die Arbeit (mit Ausnahme von Spesen) muss ohne Entlöhnung geleistet werden und das Engagement muss über längere Zeit erfolgen. Weitere Informationen zum Sozialpreis der Stadt Bern: www.bern.ch/sozialpreis.

Dokumente

Dokumente
Titel
Referat Franziska Teuscher (PDF, 15.2 KB)

Medienmitteilung der Direktion für Bildung, Soziales und Sport sowie Benevol Bern

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile