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16. März 2023 | Gemeinderat, Direktionen

Wirtschaftsraum Bern

Monitoring 2022: Bruttoinlandprodukt übertrifft Vorkrisen-Niveau deutlich

In den Jahren 2021 und 2022 wuchsen die meisten Branchen im Wirtschaftsraum Bern wieder kräftig, punkto Wirtschaftsleistung pro Kopf liegt der Raum Bern im Jahr 2022 unter den Top 3 der untersuchten Räume. Zu diesem Resultat kommt das Monitoring von BAK Economics für das Jahr 2022. Die Studie zeigt weiter, dass das Vorkrisenniveau in einigen Branchen bereits wieder überschritten ist, während in anderen Branchen anhaltende Aufholeffekte für hohe Wachstumsraten sorgen.

Im Auftrag der Stadt Bern und des Bereichs Wirtschaft der Regionalkonferenz Bern-Mittelland hat BAK Economics dieses Jahr zum fünften Mal den Wirtschaftsraum Bern ökonomisch analysiert und mit fünf Schweizer Städten, inklusive der dazugehörenden Agglomerationen, verglichen (Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Luzern). Der Wirtschaftsraum Bern umfasst 31 der 75 Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland.

Das aktuelle Monitoring zeigt, dass sich der Wirtschaftsraum Bern punkto Wirtschaftsleistung mit rund 123‘000 Franken pro Kopf im Jahr 2022 unter den Top 3 der sechs untersuchten Wirtschaftsräume befindet. Eine höhere Wirtschaftsleistung pro Kopf erzielten einzig Zürich mit rund 152‘000 Franken und Basel mit 147‘000 Franken. Hinter dem Wirtschaftsraum Bern folgen Genf mit einer Pro-Kopf-Leistung von 120‘000 Franken, Lausanne mit 106‘000 Franken und Luzern mit 86‘000 Franken. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 87‘000 Franken.

Im Wirtschaftsraum Bern ist der wirtschaftliche Einbruch wegen der Pandemie im Jahr 2020 im Vergleich mit anderen Schweizer Regionen weniger einschneidend. Diese Erkenntnis aus dem letzten Monitoring bestätigt auch das aktuelle Monitoring. Im Krisenjahr 2020 fielen im Wirtschaftsraum Bern die Wachstumsraten des Bruttoinlandproduktes (BIP) weniger stark als in anderen Regionen. Grund dafür ist die Branchenverteilung im Wirtschaftsraum Bern, die für eine gewisse Stabilität sorgt. Insbesondere wirken die öffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen stabilisierend. Im Jahr 2021 lag das Wirtschaftswachstum bereits wieder deutlich über 2 Prozent und damit über dem Niveau von 2019; im Jahr 2022 war abermals ein dynamisches Wachstum ersichtlich – mit einem Plus von mehr als 2 Prozent liegt es höher als der Schweizer Durchschnitt. Einige Schweizer Wirtschaftsräume (Zürich, Basel und Lausanne) sind aber im Jahr 2022 noch dynamischer gewachsen als der Wirtschaftsraum Bern. In diesen Regionen wirken noch starke Aufholeffekte, da sie in den Krisenjahren stärker gelitten hatten als die Region Bern.

Mit der Indexierung auf das Vorkrisenjahr 2019 zeigen sich ebenfalls beim BIP für die Jahre 2020 bis 2022 erfreuliche Zahlen. Das BIP war im Jahr 2022 um 4,2 Prozent höher als im Jahr 2019. Der Wirtschaftsraum Bern konnte nicht nur den Verlust aus dem Jahr 2020 aufholen, sondern ist zusätzlich gewachsen. Erfreulich ist, dass alle Schweizer Vergleichsregionen bereits das Niveau vor der Krise überschritten haben – besonders stark übersteigt der Wirtschaftsraum Zürich das Vorkrisenniveau (7,2 Prozente).

Starke Aufholeffekte im Jahr 2022 im Gastgewerbe

Im Jahr 2021 sorgten Aufholeffekte in fast allen Branchen für ein hohes Wachstum. Besonders positive Impulse kamen aus Verkehr und Lagerei (Post und SBB); auch das Gesundheitswesen und der Detailhandel zeigten dynamische Entwicklungen im Jahre 2021. Eine Ausnahme blieb das Gastgewerbe, das im Jahr 2021 immer noch ein negatives Wachstum aufwies. Zusätzlich kamen positive Wachstumsimpulse aus der von der Krise begünstigten Pharmaindustrie.

Im Jahr 2022 liefen die Aufholeffekte in gewissen Branchen langsam aus, in anderen sorgten anhaltende Aufholeffekte für hohes Wachstum. Starke Aufholeffekte kamen im Jahr 2022 vor allem aus dem Gastgewerbe. Das Wachstum des Gastgewerbes im Wirtschaftsraum Bern war höher als dasjenige in der Schweiz, dies ist auf höhere Aufholeffekte in städtischen Gebieten zurückzuführen. Auch Verkehr und Gesundheitsweisen gaben weiterhin positive Impulse. Zudem haben insbesondere die Pharma-Branche und der Maschinenbau sich im Jahr 2022 dynamischer entwickelt als der Schweizer Durchschnitt.

Das Monitoring wirft ebenfalls einen Blick auf die Innovationskraft in der Region Bern. Dazu wird die Entwicklung des Patentbestandes in den Kantonen Zürich, Waadt, Basel (Stadt und Land), Bern, Luzern, Genf untersucht. In den Jahren zwischen 2010 und 2020 ist der Patentbestand im Kanton Bern um 32 Prozent auf 4644 aktive Patente gewachsen. In dieser Periode weist Bern ein überdurchschnittliches Wachstum des Patentbestandes auf. Der Kanton Bern hält mit diesen knapp 5000 Patenten im Jahr 2020 rund einen Zehntel des gesamtschweizerischen Patentbestandes. Im regionalen Vergleich liegt Bern zwar hinter den Innovationszentren Zürich (insb. ETH) und Waadt (insb. EPFL) und dem Pharma-Hot-Spot Basel, jedoch klar vor Luzern und Genf. 

Bern verfügt über weniger Patente in der Branche Chemie/Pharma als der Schweizer Durchschnittswert; der Kanton Bern verfügt aber über relativ viele Patente im Bereich Instruments. Dazu gehören unter anderem die Patente im Bereich der Uhrenbranche. So ist die Swatch Group das Unternehmen mit den meisten Patenten im Kanton Bern. Über hohe Patentbestände verfügen jedoch auch andere im Wirtschaftsraum Bern ansässige Unternehmen. Dazu gehören Janssen Vaccines (Bern), Nestlé (Konolfingen), die CSL Behring (Bern) oder die Swisscom (Ittigen) und die Universität Bern.

Das aktuelle Monitoring ist auf der Website des WIRTSCHAFTSRAUMS BERN unter Publikationen aufgeschaltet.

Medienmitteilung des Wirtschaftsraums Bern

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