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17. März 2022 | Gemeinderat, Direktionen

Monitoring: Wirtschaftsraum Bern kommt nach Krise in Fahrt

Im Vergleich mit anderen Schweizer Wirtschaftsregionen ist der wirtschaftliche Einbruch im Krisenjahr 2020 für den Wirtschaftsraum Bern weniger einschneidend. Zu diesem Resultat kommt das aktuelle Monitoring von BAK Economics. Die Studie zeigt weiter, dass sich der Wirtschaftsraum Bern im Jahr 2021 erstaunlich gut erholt hat.

Im Auftrag der Stadt Bern und des Bereichs Wirtschaft der Regionalkonferenz Bern-Mittelland hat BAK Economics dieses Jahr zum vierten Mal den Wirtschaftsraum Bern ökonomisch analysiert und mit fünf Schweizer Städten inklusive der dazugehörenden Agglomerationen verglichen (Zürich, Basel, Genf, Lausanne, Luzern). Der Wirtschaftsraum Bern umfasst 30 der 75 Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland.

Das aktuelle Monitoring zeigt, dass sich der Wirtschaftsraum Bern punkto Wirtschaftsleistung mit rund 117‘000 Franken pro Kopf im Krisenjahr 2020 unter den Top 3 der sechs untersuchten Wirtschaftsräume befindet. Eine höhere Wirtschaftsleistung pro Kopf erzielten einzig Basel mit 142‘000 Franken und Zürich mit 139‘000 Franken. Hinter dem Wirtschaftsraum Bern folgen Genf mit einer Pro-Kopf-Leistung von 111‘000 Franken, Lausanne mit 97‘000 Franken und Luzern mit 78‘000 Franken. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 81‘000 Franken.

Punkto Wirtschaftswachstum entwickelte sich der Wirtschaftsraum Bern zwischen 2010 und 2019 weniger dynamisch als die Gesamtschweiz – einzig im Jahr 2019 war das Wachstum im Wirtschaftsraum Bern höher als das landesweite Wachstum.

Wachstumsimpulse bis zum Jahr 2017 aus Agglomeration

Im Wirtschaftsraum Bern sind in den letzten zehn Jahren zwei alternierende Entwicklungen festzustellen. Bis zum Jahr 2017 entwickelte sich der Wirtschafstraum Bern ohne die Stadt Bern klar schneller als der Schweizer Durchschnitt – dann verlangsamt sich diese Entwicklung. Die Wachstumsimpulse kamen im Wirtschaftsraum Bern bis zum Jahr 2017 grösstenteils aus der Agglomeration. Ab dem Jahr 2019 entstammten die Wachstumsimpuls im Wirtschaftsraum Bern mehrheitlich aus der Stadt Bern. Dies ist durch Entwicklungen in den Branchen ICT, Finanzsektor und Pharma zu erklären. In den Jahren bis 2017 sind diese in der Agglomeration stark gewachsen; in den Jahren 2018 und 2019 wuchsen sie in der Stadt Bern deutlich schneller.

Für die Wachstumsimpulse im gesamten Wirtschaftsraum Bern waren die Pharma, der Finanzsektor und das Gesundheitswesen entscheidend.

Das Gesundheitswesen ist im Wirtschaftsraum Bern eine bedeutende Branche. Die Anteile der Beschäftigung und der Wertschöpfung im Gesundheitswesen an der Gesamtwirtschaft liegen teils deutlich über den Werten der Vergleichsregionen. Zwar sind die Wachstumsraten im Gesundheitssektor im Jahr 2020 in allen Vergleichsregionen negativ, vor allem, weil viele Operationen und andere nicht lebensnotwendige Behandlungen aufgrund der Pandemie verschoben wurden. Allerdings fand der Gesundheitssektor in allen Vergleichsregionen ab dem Jahr 2021 schnell wieder zum Wachstum zurück. Dieser Trend dürfte sich in absehbarer Zeit fortsetzen.

Schnelle Erholung nach dem Krisenjahr 2020

Im Wirtschaftsraum Bern ist im Vergleich mit den anderen Schweizer Regionen der wirtschaftliche Einbruch wegen der Pandemie im Jahr 2020 weniger einschneidend. Zwar kamen negative Impulse aus dem Gastgewerbe und dem Verkehr, stabilisierend wirkte aber der öffentliche Sektor und das Gesundheitswesen. Die Pharmaindustrie war im Krisenjahr 2020 nach wie vor wachstumsstark, aber nicht mehr gleich dominant wie in den Vorjahren.

Das Jahr 2021 war ein Jahr der wirtschaftlichen Erholung im Wirtschaftsraum Bern, obwohl die Pandemie noch Gesellschaft und Wirtschaft beeinflusste. Die Verluste der Krise konnten im Wirtschaftsraum Bern bereits im Jahr 2021 weitgehend wettgemacht werden. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) war im Jahr 2020 um 2,1 Prozent tiefer als im Vorkrisenjahr 2019. Im Jahr 2021 ist das BIP im Wirtschaftsraum Bern allerdings wieder 0,3 Prozent höher als im Jahr 2019. Das heisst: Das BIP im Wirtschaftsraum Bern hat nicht nur den Verlust aus dem Jahr 2020 aufgeholt, sondern ist zusätzlich gewachsen. Im Vergleich mit dem Jahr 2019 sind nur Basel und Lausanne markanter gewachsen als der Wirtschaftsraum Bern. Ebenfalls hat sich der Schweizer Durchschnitt dank Wachstumsimpulsen aus Kantonen mit relativ grossen Industriebranchen sehr positiv entwickelt. Der Raum um Genf hat genau den Verlust von 2020 wettgemacht. Die Räume Zürich und Luzern haben die Verluste aus dem Jahr 2020 noch nicht aufgeholt, sie erzielten 2021 eine Wirtschaftsleistung unter dem Niveau von 2019.

Aufholeffekte treiben das Wachstum an

Im Wirtschaftsraum Bern konnten im Jahr 2021 die meisten Branchen wieder zu einem robusten Wachstum übergehen – bei vielen ist das Vorkrisen-Niveau überschritten. Die bedeutendsten Wachstumsbeiträge im Jahr 2021 kamen aus der öffentlichen Verwaltung, der Finanzwirtschaft und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Allerdings haben sich die Industriebranchen im Jahr 2021 mit mehr Schwung entwickelt als die Dienstleistungen. Diese waren im zweiten Krisenjahr noch stärker von der Pandemie beeinflusst. Besonders stark gewachsen ist der Maschinenbau, die Metallindustrie, der Fahrzeugbau und die Medtech-Branche. Grundsätzlich sind die hohen Wachstumsraten 2021 zu einem Grossteil von Aufholeffekten getrieben. Gerade das Gastgewebe ist im Jahr 2021 stark gewachsen, es musste aber auch die grössten Einbussen im Jahr 2020 hinnehmen.

Das aktuelle Monitoring ist auf der Website des WIRTSCHAFTSRAUMS BERN unter Publikationen aufgeschaltet.

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