Navigieren auf Mediencenter

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

16. Januar 2015 | Gemeinderat, Direktionen

Projektstart «Bildungslandschaft Bern-West»

Neues Netzwerk für umfassendere Bildung von Kindern

Bildungsdirektorin Franziska Teuscher will Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Deshalb nimmt die Stadt am Projekt «Bildungslandschaft Bern-West» teil. Das Projekt hat einen innovativen Ansatz, indem es nicht nur auf die Schule als Bildungsort setzt, sondern den Begriff des Lernens viel breiter fasst. Dazu werden jegliche Lernorte im Quartier systematisch vernetzt und den Kindern zugänglich gemacht. Das bis 2018 laufende Projekt wird von der Jacobs Foundation unterstützt.

«Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf», lautet ein afrikanisches Sprichwort. Kinder lernen überall. Nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit, sei dies in der Tagesschule, beim Sport, in einem Quartiertreff, auf dem Spielplatz oder in der Quartierbibliothek. Basierend auf diesem Grundgedanken will die Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) im Gebiet Stöckacker/Untermatt eine systematische Vernetzung der Gemeinwesenarbeit, der Vereine, Kirchen sowie der Quartierbevölkerung herbeiführen. «Damit Kinder und Jugendliche zu allen inner- und ausserschulischen Bildungsangeboten Zugang haben, müssen diese gut bekannt sein und die Kinder müssen sie gleichberechtigt nutzen können», sagt Franziska Teuscher, Bildungsdirektorin der Stadt Bern.

Zusammen am gleichen Strick ziehen
Mit Blick auf einen ganzheitlichen Bildungsgedanken ist es wichtig, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Schulen, der Elternräte, der familienergänzenden Betreuung, der Gemeinwesenarbeit, der Kirche, der Stadtverwaltung (Schulamt, Jugendamt, Gesundheitsdienst) und der Vereine untereinander sehr gut vernetzt sind. Gemeinsam können sie den Kindern eine umfassende Bildung vermitteln, die nebst der formalen (schulischen) auch nicht-formale und informelle Bildung beinhaltet. Nicht-formale Bildung erfahren Kinder und Jugendliche, wenn sie zum Beispiel in einem der vielen Vereine des Quartiers mitmachen und so ihre Freizeit aktiv gestalten können. Zur informellen Bildung gehören unter anderem das Nachahmen von Verhalten älterer Kinder oder Lernprozesse beim Spielen auf dem Spielplatz. Damit dies gelingt, ist es wichtig, dass Kinder die Gelegenheit für Begegnungen mit Gleichaltrigen erhalten. Auf diese Weise können sie sich soziale und emotionale Kompetenzen aneignen, die ihnen helfen, dereinst im beruflichen und sozialen Leben zu bestehen. Die «Bildungslandschaft Bern-West» soll die Kinder aus dem Stöckackerquartier und der Untermatt in diesem Prozess unterstützen und begleiten.

Nicht neu, aber systematischer
Diese Vernetzungsarbeit ist im Ansatz nicht neu, sie soll aber intensiviert und systematisiert werden. Die vbg (Vereinigung für Beratung, Integrationshilfe und Gemeinwesenarbeit) übernimmt diese Aufgabe. Sie hat den Auftrag, das Netzwerk bis im Sommer 2015 aufzubauen. In der «Bildungslandschaft Bern-West» werden Massnahmen erarbeitet, welche den Kindern und Jugendlichen bessere Bildungs- und damit verbunden auch erhöhte Gesundheitschancen ermöglichen und soziale Unterschiede ausgleichen. Das neue Netzwerk hat primär Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren und deren Eltern im Fokus. Sie sollen, unabhängig von ihrer Herkunft, einen harmonischen Übergang von der Vorschule in die Schule erleben und einen guten Zugang zu den Bildungsangeboten haben.

Die Stadt Bern nimmt als eines von zwölf schweizweit ausgewählten Projekten an der zweiten Phase des Programms «Bildungslandschaften Schweiz» der Jacobs Foundation (siehe Kasten) teil. Das Projekt wird die Stadt jährlich 20'000 Franken kosten; einen gleich hohen Betrag leistet die Jacobs Foundation. Das Projekt soll nach vier Jahren evaluiert werden.

Weiterführende Informationen zu den Bildungslandschaften finden Sie unter www.bildungslandschaften.ch.

 

Jacobs Foundation
Die Jacobs Foundation ist eine weltweit tätige Stiftung im Bereich der Kinder- und Jugendentwicklung. Der Unternehmer Klaus J. Jacobs gründete die Stiftung 1989 in Zürich. Die Jacobs Foundation fördert wissenschaftliche Projekte mit einem Jahresbudget von rund 35 Millionen Franken. In der Stadt Bern hat die Jacobs Foundation bereits die Einführung der primano Frühförderung, die schweizweite Beachtung gefunden hat, massgeblich unterstützt. Die primano Frühförderung zielt auf Vorschulkinder aus benachteiligten Familien ab: Mittels Hausbesuchen, Vernetzung und Fördermodulen werden den Kindern bessere Startchancen für eine erfolgreiche Schullaufbahn und eine ihrem Potential entsprechende Ausbildung vermittelt.

Siehe auch: www.jacobsfoundation.org

 

 

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

Weitere Informationen.

Archiv

Fusszeile