Parcours für die psychische Gesundheit von 9. Klassen
Der städtische Gesundheitsdienst hat im Rahmen des Programms «Digitales Gleichgewicht» einen neuen interaktiven Parcours zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen entwickelt. «Bisch parat? Healthy Vibes» thematisiert zentrale Herausforderungen beim Übergang ins Erwachsenenleben. Der Parcours ist nun für alle 9. Klassen der Stadt Bern zugänglich.
In den letzten Jahren hat sich die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz deutlich verschlechtert. Gemäss der eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) sind psychische Probleme aktuell die häufigste gesundheitliche Herausforderung bei Kindern und Jugendlichen. Bei dieser Altersgruppe liegt der Anteil Jugendlicher mit einer psychischen Störung gemäss Statistiken zwischen 13 und 20 Prozent.
Die Stadt Bern will deshalb die psychische Gesundheit junger Menschen fördern und hat verschiedene Massnahmen ergriffen. So wurden die schulische Gesundheitsförderung und Prävention gestärkt, die Schulsozialarbeit ausgebaut, das Programm zur Mobbingprävention an Schulen lanciert und Spezialberatungen des schulärztlichen Dienstes für psychisch belastete Jugendliche angeboten. Im Rahmen des UNICEF-Aktionsplanes 2025-2028 wurde zudem ein neuer Schwerpunkt auf die psychische Gesundheit gelegt.
Digitale Medien durchdringen Lebenswelten
Ein Fokus der Präventionsarbeit liegt auf dem Umgang mit digitalen Medien. Sie durchdringen heute sämtliche Lebensbereiche und beeinflussen nachweislich die psychische Gesundheit. Ab dem kommenden Schuljahr 2025/26 wird das Programm «Digitales Gleichgewicht» des städtischen Gesundheitsdienstes im Zwei-Jahres-Rhythmus an allen Schulen der Stadt Bern angeboten – vom Kindergarten bis zur 9. Klasse.
Für die 9. Klasse hat der Gesundheitsdienst der Stadt Bern den Parcours «Bisch parat? Healthy vibes» entwickelt. In diesem Alter befinden sich die Jugendlichen in einer besonders herausfordernden Übergangsphase. Der Parcours hat sich in einem Pilotprojekt bewährt. Seit dem 26. Mai steht er während fünf Wochen den 9. Klassen im Kirchgemeindehaus Paulus für jeweils einen Halbtag zur Verfügung. Insgesamt haben sich 28 Klassen mit rund 460 Schüler*innen angemeldet. Das entspricht rund zwei Dritteln aller 9. Klassen.
Umgang mit Stress
Der Parcours enthält interaktive Stationen, bietet moderierte Reflexionsrunden und die Möglichkeit eines Austausches mit zwei bis drei externen Fachpersonen. So ermöglicht er eine Auseinandersetzung mit Themen, die junge Menschen in dieser Lebensphase beschäftigen: beispielsweise Stress, Schlaf oder die Angst vor einem Scheitern. Zugleich versucht der Parcours, auf eigene Stärken oder Unterstützungsangebote aufmerksam zu machen und damit Impulse zur Stärkung der psychischen Widerstandskraft der Jugendlichen zu geben.