Pilotprojekt: Be- und Entladezonen für den Wirtschaftsverkehr
Die Energie- und Klimastrategie 2035 der Stadt Bern sieht im Einklang mit dem Konzept Stadtlogistik Massnahmen für den Wirtschaftsverkehr vor. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen deshalb im Herbst 2025 während 90 Tagen an drei Standorten in der Stadt Bern bestehende öffentliche Parkplätze als Be- und Entladezonen für den Wirtschaftsverkehr genutzt werden. Unter anderem soll damit der Parkplatzsuchverkehr reduziert werden. Ziel des Pilotbetriebs ist es, in Zusammenarbeit mit Branchenvertreter*innen den Nutzen solcher Zonen aufzuzeigen.
Wirtschaftsverkehr ist notwendig, um die Versorgung der Stadt sicherzustellen. Es wird davon ausgegangen, dass die Fahrleistung mit Lieferwagen bis 2050 um 60 Prozent zunimmt. Deshalb müssen bereit jetzt möglichst ressourcenschonende und stadtverträgliche Lösungen für die Logistik entwickelt werden. Ein Ziel ist, dass gut zugängliche Flächen für den Güterverkehr vorhanden sind und dass dadurch eine effizientere, stadtverträglichere Abwicklung der Stadtlogistik erreicht werden kann. Be- und Entladezonen sind ein solcher Ansatz. Mit dem Pilotversuch soll ab dem 6. Oktober 2025 nach Verkehrspublikation während einer Dauer von 90 Tagen der Nutzen solcher Zonen möglichst niederschwellig und in enger Zusammenarbeit mit Branchenvertreter*innen getestet werden. Das steht im Einklang mit dem Konzept Stadtlogistik.
Pilotprojekt soll Mehrfachnutzung von Parkfeldern aufzeigen
Für den Pilotversuch werden bestehende Parkfelder temporär zu Warenumschlagsflächen umgenutzt und entsprechend gekennzeichnet. Insgesamt sind drei Pilotstandorte vorgesehen: Zwei in Wohnquartieren (Bühl- und Moserstrasse) und einer in der Innenstadt (Maulbeerstrasse). Diese drei Standorte können vom Wirtschaftsverkehr, zum Beispiel Paketzustellorganisationen sowie Inhaber*innen von Handwerk-Parkkarten von Montag bis Freitag (7.00 bis 19.00 Uhr) während einer Aufenthaltsdauer von maximal 60 Minuten für den Güterumschlag genutzt werden. Ausserhalb des genannten Zeitraums und am Wochenende stehen die Parkplätze wie gewohnt den Anwohnenden zur Verfügung. Ziel ist es, dass mit solchen Zonen der Parkplatzsuchverkehr für das Gewerbe reduziert und Konfliktsituationen mit anderen Verkehrsteilnehmenden vermindert werden können. Die längere Standzeit von 60 Minuten erlaubt auch eine bessere Feinverteilung der Güter zu Fuss (z.B. mit Handwagen), was wiederum zu weniger Stopps führt. Der Pilotbetrieb ist auf 90 Tage ausgerichtet und anschliessend erfolgt eine Auswertung, inwiefern Mehrfachnutzungen von Parkfeldern auf ein Quartier bzw. einen Stadtteil skaliert werden können.
Energie- und Klimastrategie 2035: Klimaneutral bis spätestens 2045
Die Energie- und Klimastrategie 2035 (EKS 2035) ist das wichtigste klimapolitische Instrument der Stadt Bern und zeigt auf, wie die Ziele des Klimareglements erreicht werden. Mit der Umsetzung von 49 Massnahmen in insgesamt sechs Handlungsfeldern soll der der CO2-Ausstoss pro Person und Jahr bis 2035 auf eine Tonne gesenkt werden. Bis spätestens 2045 sollen auf dem Stadtgebiet gemäss Klimareglement weniger Treibhausgase freigesetzt werden, als hier gebunden werden können.
Weitere Informationen zur Energie- und Klimastrategie 2035, zur Umsetzung und zur Wirkungskontrolle der Strategie finden sich auf bern.ch/klima.
