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1. Februar 2019 | Gemeinderat, Direktionen

Schutz für verfolgte Autorinnen und Autoren

Die Stadt Bern ist auf Anfang 2019 der Non-Profit-Organisation «International Cities of Refuge Network (ICORN)» beigetreten. In Zusammenarbeit mit dem Deutschschweizer Pen Zentrum ermöglicht sie so den vorübergehenden Aufenthalt von jeweils einem im Ausland verfolgten Autor oder einer Autorin in der Hauptstadt. Der erste ICORN-Stipendiat ist Mitte Januar in Bern angekommen.

Die Stadt Bern ist dem Netzwerk ICORN für eine erstmalige Periode von vier Jahren beigetreten. Den entsprechenden Verpflichtungskredit für die Finanzierung der Mitgliedschaft von 12'000 Franken hat der Gemeinderat bereits im Juni 2018 bewilligt. Die Unterbringung und die Kosten für den Lebensunterhalt der Stipendiaten werden durch das Deutschschweizer Pen Zentrum sichergestellt. Die Stadt Bern hat die entsprechenden Vereinbarungen mit sowohl ICORN und dem Deutschschweizer Pen Zentrum nun unterzeichnet.

Bereits am 15. Januar 2019 ist der erste ICORN-Stipendiat in Bern angekommen. Nach Gepflogenheit von ICORN wird über die jeweilige Einreise der Gäste erst informiert, sobald sie sicher im Gastland eingetroffen sind. Der 1986 geborene Firas Shamsan stammt aus Jemen. Er ist Autor, Journalist, Blogger und Fotograf. In der Vergangenheit hat er sich auch als Aktivist für unterschiedliche soziale Themen eingesetzt, so zum Beispiel in Kampagnen gegen Extremismus, Gewalt und sexuelle Belästigung. Firas Shamsan verliess den Jemen bereits vor drei Jahren, lebte dann in Jordanien und zuletzt in Kuala Lumpur.

Weltweit tätige Organisation

ICORN wurde 2006 in Stavanger, Norwegen, gegründet. Mittlerweile sind 60 vorderhand europäische Städte und Regionen Mitglied dieses unabhängigen Netzwerkes. Ziel der Organisation ist, ausländischen Autorinnen und Autoren sowie Künstlerinnen und Künstlern Schutz vor Verfolgung zu bieten und die Meinungsfreiheit zu fördern. Konkret funktioniert dies so: Die betroffenen Personen stellen einen Antrag an das Netzwerk ICORN, das diesen prüft. Anschliessend wird eine Auswahl von angenommenen Dossiers an die Mitglieder übermittelt. Es ist dann an den Mitgliedern, einen Autor oder eine Autorin auszuwählen und sie verbindlich einzuladen.

Das Netzwerk ICORN finanziert sich über Mitgliederbeiträge, private Spenden, Beiträge von Stiftungen und staatliche Fördermittel. Zwei Drittel der Mitgliedstädte von ICORN befinden sich in Norwegen, Schweden, Dänemark und Island. Weitere Mitglieder sind unter anderen Amsterdam, Barcelona, Brüssel, Mexiko-Stadt und Pittsburgh. «Wir haben das Glück, in einer wunderschönen Stadt, in einem politisch stabilen, freiheitlichen und wohlhabenden Land zu leben. Die Stadt Bern unterstützt sehr gerne eine Organisation, die sich für Menschen engagiert, die sich trotz schwierigsten Umständen für dieselben Werte in ihrer Heimat einsetzen», kommentiert Stadtpräsident Alec von Graffenried den Beitritt zu ICORN und freut sich, Firas Shamsan bald persönlich im Erlacherhof begrüssen zu dürfen.

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