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5. September 2023 | Gemeinderat, Direktionen

Schutz vor Verfolgung: Die zweite ICORN-Stipendiatin in Bern

Die Stadt Bern ist seit 2019 Mitglied der Non-Profit-Organisation «International Cities of Refuge Network (ICORN)». Im Rahmen des Programms «Writers in Exile» ermöglicht sie in Zusammenarbeit mit dem DeutschSchweizer Pen Zentrum den vorübergehenden Aufenthalt von jeweils einem im Ausland verfolgten Autor oder einer Autorin in der Hauptstadt. Nun ist die zweite ICORN-Stipendiatin in Bern angekommen.

Die in Angola geborene Autorin Aaiún Nin befindet sich seit März 2023 in der Hauptstadt. Nach Gepflogenheit von ICORN wird über die jeweilige Einreise der Gäste erst informiert, sobald sie sicher im Gastland eingetroffen sind und sich etwas eingelebt haben. Die Künstlerin Aaiún Nin wird für mindestens ein, maximal zwei Jahre in Bern arbeiten und publizieren können. Als vielseitig interessierte Dichterin, Performerin und LGBTQ+-Aktivistin, befasst sie sich mit Fragen rund um die Rassen- und Geschlechterdiskriminierung. Aaiún Nin droht bei einer Rückkehr nach Angola aufgrund ihrer queeren Schriften, ihrer Kunst und ihres Aktivismus Verfolgung durch ihre Familie und die Gesellschaft. Neben einem Besuch bei Stadtpräsident Alec von Graffenried stellte Aaiún Nin sich selbst und ihre Arbeit auch bei der Fachstelle für Gleichstellung vor.

Zusammenarbeit mit dem DeutschSchweizer Pen Zentrum

Die Stadt Bern hat im Jahr 2021 die Mitgliedschaft bei ICORN um vier Jahre verlängert und einen entsprechenden Kredit von 12’000.00 Franken beschlossen. Die Unterbringung und die Kosten für den Lebensunterhalt der Stipendiat*innen stellt das DeutschSchweizer Pen Zentrum sicher. Sowohl mit dem Städtenetzwerk ICORN wie auch mit dem DeutschSchweizer PEN Zentrum bestehen entsprechende Vereinbarungen.

Weltweit tätige Organisation

ICORN wurde 2006 in Stavanger, Norwegen, gegründet. Mittlerweile sind über 80 vorderhand europäische Städte und Regionen Mitglied dieses unabhängigen Netzwerkes. Ziel der Organisation ist, ausländischen Autorinnen und Autoren sowie Künstlerinnen und Künstlern Schutz vor Verfolgung zu bieten und die Meinungsfreiheit zu fördern. Konkret funktioniert dies so: Die betroffenen Personen stellen einen Antrag an das Netzwerk ICORN. Dieses prüft die Anträge und übermittelt eine Auswahl von angenommenen Dossiers an seine Mitglieder. Es ist dann an den Mitgliedern, einen Autor oder eine Autorin auszuwählen und sie verbindlich einzuladen.

Das Netzwerk ICORN finanziert sich über Mitgliederbeiträge, private Spenden, Beiträge von Stiftungen und staatliche Fördermittel. Zwei Drittel der Mitglieder von ICORN befinden sich in Norwegen, Schweden, Dänemark und Island. Dazu kommen Städte wie Amsterdam, Barcelona, Brüssel, Mexiko-Stadt und Pittsburgh.

Dokumente

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Titel
Portrait Aaiún Nin (JPG, 6.1 MB)

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