Viererfeld/Mittelfeld: Nur schwache PFAS-Bodenbelastung
Auf dem Vierer- und Mittelfeld wurde im Boden eine Belastung mit per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) festgestellt. Diese stellt keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Damit kann die Quartierentwicklung Viererfeld/Mittelfeld fortgeführt werden. Im Umgang mit dem Boden kommt es voraussichtlich zu Mehraufwänden.
Zwischen 1970 bis 2004 wurden die landwirtschaftlich genutzten Flächen des Vierer- und Mittelfeldes mit Klärschlamm gedüngt. Dieser enthielt PFAS, primär aus Industrieabwässern und Löschschäumen. Auf dem Entwicklungsperimeter des Vierer- und Mittelfelds wurden im Hinblick auf die geplante Überbauung Proben aus verschiedenen Tiefen entnommen und auf PFAS untersucht. In den Proben wurden PFAS nachgewiesen. Die Belastung sinkt mit zunehmender Bodentiefe. Der Untergrund (unter 50 cm Bodentiefe) ist auf einem Grossteil des Projektperimeters nicht mit PFAS belastet, ab zwei Metern Tiefe waren PFAS an keiner Messstelle mehr nachweisbar. Die gemessene Belastung stellt nach heutigem Stand der Wissenschaft keine Gefahr für die Bevölkerung dar.
Klärung der Auswirkungen auf Kosten und Zeitplan
Es gibt aktuell noch keine allgemein verbindlichen Grenzwerte für PFAS-Bodenbelastungen. Auf Antrag der Stadt Bern hat das kantonale Amt für Landwirtschaft und Natur (LANAT) darum projektspezifische Richt- und Prüfwerte für die Quartierentwicklung Viererfeld/Mittelfeld festgelegt. Im November 2025 hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) diese Werte bestätigt. Damit herrscht nun Klarheit zum weiteren Vorgehen: Ein Grossteil des Bodens kann wie geplant im Projekt verwertet werden, wobei die verschiedenen zukünftigen Nutzungen (Familiengärten, Allmend sowie Sport- und Spielflächen) berücksichtigt werden.
Zusammen mit allen an der Entwicklung beteiligten städtischen Stellen klärt die Gesamtprojektleitung nun die aus der PFAS-Belastung folgenden Auswirkungen auf die Kosten und den Gesamtzeitplan der Quartierentwicklung Viererfeld/Mittelfeld.
PFAS – die «Ewigkeitschemikalien»
PFAS sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, die sich in der Umwelt nicht abbauen. Sie werden deshalb oft auch «Ewigkeitschemikalien» genannt. Sie werden seit den 1970er Jahren aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in der chemischen Industrie sowie in vielen Alltagsprodukten verwendet. Aufgrund der hohen Beständigkeit von PFAS geht man heute davon aus, dass alle Böden eine entsprechende Grundbelastung aufweisen. PFAS-Stoffe sind im direkten Kontakt nicht giftig. Die schädliche Wirkung entsteht durch eine Anhäufung der Schadstoffe im Organismus über einen längeren Zeitraum.
Dokumente
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| Bericht PFAS Bodenbeprobung Viererfeld Mittelfeld (PDF, 1.1 MB) |
