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Auf dem Plauder-Bänkli mit Anna Siegenthaler

28. Oktober 2025

Seit Februar 2025 laden in der Stadt Bern speziell gekennzeichnete Sitzbänke – sogenannte Plauder-Bänkli – zum Verweilen und Austauschen ein. Anna Siegenthaler, Präsidentin des Rats für Seniorinnen und Senioren der Stadt Bern (SeRa) hat Platz genommen und sich mit Hans Luginbühl, dem Vizepräsidenten des SeRa, über dessen Aufgaben und Ziele unterhalten. Im Gespräch zeigt sie auf, wo sich der Rat engagiert und welche konkreten Massnahmen er anregt.

Bild Legende:

Warum braucht es den Rat für Seniorinnen und Senioren (SeRa) und was ist seine zentrale Aufgabe?

Gemeinsam mit dem SeRa setze ich mich dafür ein, dass die Anliegen älterer Menschen in der Stadtpolitik Gehör finden. Wir beraten den Gemeinderat zu Themen wie öffentlicher Raum, Verkehr, Wohnen, Gesundheit und soziale Teilhabe. Dabei bringen wir konkrete Vorschläge ein, etwa zu sicheren Trottoirs, guter Beleuchtung oder Barrierefreiheit. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt also bei verkehrsrelevanten Themen. Zudem sind wir in verschiedenen Gremien vertreten – unter anderem in der Begleitkommission MVS (Massnahmenplan Verkehrssicherheit), bei «Zukunft Bahnhof Bern», in der Behindertenkonferenz sowie im Altersforum des Kantons Bern. Unser Ziel ist, dass Bern für alle Generationen lebenswert bleibt.

Welche Themen sind in der aktuellen Legislatur bis 2028 besonders wichtig?

Mir ist wichtig, dass wir weiterhin gut mit dem Gemeinderat vernetzt sind und die Anliegen älterer Menschen konsequent vertreten. Themen wie sichere Fusswege, längere Grünphasen an Ampeln, Rücksicht im Mischverkehr und Schattenplätze in Hitzesommern beschäftigen uns stark. Auch Einsamkeit und die integrierte Versorgung für ältere Menschen stehen auf unserer Agenda. Wir setzen uns gegen den Abbau von Billettautomaten ein – insbesondere im Interesse der älteren Bevölkerung. Hier braucht es einfache, alternative Möglichkeiten zum Billettkauf ohne Automaten sowie eine gut verständliche digitale Unterstützung. Diese Umstellung erfordert eine klare und verständliche Kommunikation.

Wie verändert sich das Älterwerden in der Stadt und was bedeutet das für die Arbeit des SeRa?

Das Bild des Alters wandelt sich: Viele bleiben länger aktiv und wollen mitgestalten, nicht nur versorgt werden. Gleichzeitig steigt die Zahl der Hochbetagten mit speziellem Unterstützungsbedarf. Diese Vielfalt macht unsere Arbeit anspruchsvoll und spannend. Wir müssen neue Ideen der Teilhabe, des Wohnens und der Mobilität entwickeln – von generationenübergreifenden Quartieren bis hin zu digitaler Unterstützung im Alltag.

Was wünschen Sie sich von der Stadtpolitik, damit Bern für ältere Menschen noch lebenswerter wird?

Ich wünsche mir, dass Menschen ab 85 den ÖV gratis nutzen können, um Mobilität und Teilhabe zu fördern. Wichtig sind zudem bezahlbare, altersgerechte Wohnungen und erschwingliche Hörhilfen. Zentral ist, dass die Stadt auch die Bedürfnisse älterer Migrant*innen und queerer Menschen berücksichtigt. Wir möchten weiterhin in Entscheidungen eingebunden sein und ich hoffe, dass unsere Anliegen auch künftig ernst genommen werden. Mein besonderer Dank geht an den Gemeinderat der Stadt Bern sowie an Alter Stadt Bern. Die Zusammenarbeit ist ausgezeichnet – wir vom SeRa bedanken uns herzlich dafür.

Gesprächsreihe «Auf dem Plauder-Bänkli»

An 21 Standorten in der Stadt Bern stehen sogenannte «Plauder-Bänkli». Diese speziell gekennzeichneten Sitzbänke signalisieren: Wer sich hier hinsetzt, darf in ein Gespräch verwickelt werden – sei es über Alltägliches oder Ernsthafteres. Die Aktion geht einen politischen Vorstoss zurück, mit der die Motionärinnen etwas gegen die zunehmende soziale Isolation unternehmen wollten.

Alter Stadt Bern trifft sich in unregelmässigen Abständen mit Fachpersonen und Partner*innen auf dem Plauder-Bänkli und unterhält sich mit ihnen über altersrelevante Themen.

Weitere Informationen.

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