Navigieren auf Entwicklung Gaswerkareal: Von der Brache zum Stadtquartier

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Zahlreiche städtische Dienststellen sind an der Entwicklung des Gaswerkareals beteiligt. Hinzu kommen externe Partner wie die Quartiervertretung oder Energie Wasser Bern. Bei der hohen Komplexität der Arealentwicklung, dem langen Planungshorizont, der vielfältigen Nutzung des Areals und bei der Anzahl der Beteiligten stellt es eine Herausforderung dar, den Überblick zu behalten. Die folgenden Fragen und Antworten decken ein breites Themenspektrum ab und helfen bei der Orientierung.

Das Gaswerkareal wurde in den letzten Jahrzehnten vor allem als Lager und Parkplatz genutzt und war für die Bevölkerung in weiten Teile nicht zugänglich. Der bestehende Zustand war – nicht zuletzt aufgrund der vorhandenen Altlasten – nicht mehr tragbar. Nach Abschluss der Altlastensanierung kann das Areal einer neuen Nutzung zugeführt werden. Für die Stadt Bern ist dies eine hervorragende Gelegenheit, mitten in der Stadt Bern ein nachhaltiges Stadtquartier zu entwickeln und dringend benötigen Wohnraum zu schaffen. 

Die bereits heute zugängliche Parkanlage wird weiter als Freifläche für die Bevölkerung fortbestehen und gehört nicht zum Planungsperimeter. Die heute mehrheitlich nicht zugänglichen Flächen sind Bestandteil der Planung. Damit besteht die grosse Chance, dass sowohl neue Bauten als auch mehr zugängliche Freiräume für die Bevölkerung entstehen.

Der Gemeinderat hat 2019 beschlossen, dass auf dem Gaswerkareal die Stossrichtung einer «urbanen Nutzungsmischung» mit Erhalt des Gaskessels verfolgt wird. In den neuen Gebäuden sollen Wohnungen, Gewerbe, Kultur, Dienstleistungsbetriebe, Läden, Sporthallen und weitere Nutzungen entstehen. Die Freiflächen stehen für die Natur und Mensch zur Verfügung. Auf dem Areal sollen intensiver genutzte und ruhigere Bereiche entstehen, um den vielfältigen Bedürfnissen und Ansprüche bestmöglich gerecht zu werden.

Der Gaskessel und die schützenswerten Bestandesbauten, die von der industriellen Geschichte des Areals zeugen, bleiben erhalten und werden in das städtebauliche Gesamtkonzept integriert. 

Die Stadt schafft mit der Entwicklung des Gaswerkareals und des Brückenkopfs an zentraler Lage dringend benötigten, attraktiven Wohnraum. Zudem ist das Gaswerkareal im kantonalen Richtplan als «prioritäres Entwicklungsgebiet Wohnen» bezeichnet. Die Entwicklungen des Gaswerkareals und des Brückenkopfs leisten einen Beitrag zur «Siedlungsentwicklung nach innen». 

Der Gemeinderat hat im Januar 2019 beschlossen, den Gaskessel an seinem heutigen Standort zu belassen.  Mit einem geeigneten Nutzungsmix und Nutzungsanordnung reagiert die Planung auf das bestehende Jugend- und Kulturzentrum. Der Verein Gaskessel ist aktiv in die Planung des Quartiers eingebunden, damit das Mit- und Nebeneinander mit dem neuen Quartier gut funktioniert und möglichst viele Synergien entstehen können. 

Aufgrund von Altlasten aus der industrieller Vergangenheit des Gaswerkareals musste auf Teilbereichen der Boden saniert werdenEnergie Wasser Bern (ewb) war als ehemalige Eigentümerin und Verursacherin verpflichtet, die Altlastensanierung umzusetzen. Die Schadstoffe aus der ehemaligen Industrienutzung wurden unter Aufsicht des Kantons gemäss den hierfür geltenden gesetzlichen Vorgaben entsorgt. Die Sanierungsarbeiten begannen Ende August 2021 und konnten im Mai 2024 abgeschlossen werden. Sie verliefen planmässig und wurden mit einem besonderen Fokus auf Umweltschutz und Sicherheit umgesetzt. 

Weitere Informationen: ewb.ch

Die Bevölkerung hat am 9. Februar 2020 dem Kauf des Areals durch die Stadt Bern mit 82,6 Prozent zugestimmt. Seit dem 1. Januar 2021 gehört das Areal dem städtischen Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik.

Der Baustart für das Schulprovisorium ist bereits erfolgt. Für die definitiven Bauten wird aktuell von einem frühestmöglichen Baustart 2028 ausgegangen. Bis auf dem Areal mit dem Baustart begonnen werden kann, müssen verschiedene Vorarbeiten durchgeführt und Entscheide durch die Politik und Bevölkerung gefällt werden. Insbesondere muss das Areal umgezont und durch die Bauträgerschaften qualitätssichernde Verfahren durchgeführt werden. Ein erster Schritt ist mit dem Start der öffentlichen Auflage der beiden ZPP «Gaswerkareal» und «Brückenkopf West» im November 2024 erfolgt. 

Aktuell wird mit einem Anteil von 50 Prozent gemeinnütziger und 25 Prozent marktorientierter Bauträgerschaften geplant. Der weitere Anteil von 25 Prozent soll durch die Stadt erstellt werden. Die Bevölkerung muss die Abgabe im Baurecht im Rahmen einer Volksabstimmung bestätigen.

Bereits in der Vergangenheit wurden verschiedene Themen partizipativ erarbeitet. Zwei Beispiele sind das Nutzungs- und Entwicklungskonzept Freiraum und die Standortevaluation Jugend- und Kulturzentrum Gaskessel. Im weiteren Verfahren wurde eine öffentliche Mitwirkung zur Zone mit Planungspflicht durchgeführt. Die zuständige Quartierkommission QM3 ist der Ansprechpartner für die Stadt. An den Delegiertenversammlungen wird regelmässig über die laufende Entwicklung, wie zum Beispiel über Zwischennutzungen, informiert. Die Bevölkerung wird in verschiedenen Volksabstimmungen abschliessend über die Planung Gaswerkareal befinden.

Die wertvollen Naturelemente werden auf dem Areal erhalten und/oder ersetzt. Auf Eingriffe kann leider nicht vollständig verzichtet werden. Bereits mit der Altlastensanierung zur Verbesserung des Umweltschutzes ist ein erster Eingriff erfolgt. Im Rahmen des städtebaulichen Konzepts werden Flächen und Massnahmen für den Ersatz der Naturwerte ausgewiesen. Mit der Umsetzung der Massnahmen wird das Ziel verfolgt, dass insbesondere der Lebensraum von gefährdeten Arten langfristig gestärkt werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Biodiversität.

Das Gaswerkareal liegt auf der Schwemmebene im Aaretal. Es handelt sich um eine sensible Lage aus Sicht des Ortsbilds- und Landschaftsschutzes. Mit der Durchführung von qualitätssichernden Verfahren werden städtebaulich hochwertige Lösungen gesucht, damit sich die neue Überbauung ideal an die Lage angepasst.

Für das Gaswerkareal wurde ein Gesamtmobilitätsbetrachtung erarbeitet, um die Anforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung erfüllen zu können. Die Stadt plant eine Reihe von Massnahmen, um die Mobilität rund um das Gaswerkareal möglichst quartierverträglich und umweltschonend zu gestalten. Der Fussverkehr wird priorisiert, die öV-Anbindung verbessert, die Veloachsen ausgebaut. Davon profitieren nicht nur das Gaswerkareal, sondern auch die umliegenden Quartiere.

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