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16. April 2020 | Gemeinderat, Direktionen

Freibad Weyermannshaus soll saniert werden

Im Freibad Weyermannshaus fehlen eine standardisierte Wasseraufbereitung und die Badewasserqualität entspricht nicht den heutigen Vorgaben. Zudem versickert viel Badewasser. Aus diesen Gründen müssen das Freibad saniert und ein Wasseraufbereitungssystem erstellt werden. Die Stimmberechtigten werden voraussichtlich im Herbst 2020 über einen entsprechenden Baukredit von 48 Millionen Franken abstimmen. Der Gemeinderat hat die Vorlage an den Stadtrat verabschiedet.

Das Freibad Weyermannshaus wurde 1958 gebaut. Durch die Erweiterung im Jahr 1971 umfasst die heutige Sportanlage nebst dem markanten seeförmigen Becken ein Hallenbad und eine Kunsteisbahn sowie die dazugehörigen Infrastrukturbauten. Das Freibadbecken ist eines der grössten Europas und fasst den Wasserinhalt von ungefähr elf 50-Meter-Becken. Die Sport- und Parkanlage ist gut erschlossen und von grosser Bedeutung für die Bevölkerung. 

Ungenügende Badewasserqualität

Die vorgeschriebene Badewasserqualität kann nicht eingehalten werden, weil eine standardisierte Wasseraufbereitung und eine ausreichende Beckendurchströmung fehlen. Von den täglich rund 2500 Kubikmetern Grundwasser, die zugeführt werden, versickern rund 300 Kubikmeter. Das abgebadete Badewasser, das in den Wohlensee geleitet wird, enthält zudem einen zu hohen Chlorgehalt. Aus diesen Gründen muss das Freibad saniert oder erneuert werden.

Der Gemeinderat prüfte mehrere Varianten und entschied sich, aufgrund der Kosten sowie aus betrieblichen Gründen, für die Abdichtung des Schwimmbeckens sowie die Erstellung eines konventionellen Wasseraufbereitungssystems.

Neue Wasseraufbereitung und Abdichtung

Form und Grösse des Schwimmbeckens bleiben erhalten, was auch dem Wunsch der Quartierbevölkerung entspricht. Damit die geltenden Vorgaben zur Badewasserqualität erfüllt werden, muss ein Wasseraufbereitungssystem erstellt werden. Zudem werden drei neue, unterirdische Ausgleichsbecken gebaut, über die das mit Chlor versetzte Wasser gleichmässig im Becken verteilt wird. Im abgebadeten Wasser wird das Chlor neutralisiert, bevor es in den Wohlensee geleitet wird. Um die Versickerung des Badewassers zu stoppen, wird das Schwimmbecken mit einer Spezialfolie abgedichtet. Der Einbau einer neuen Breitrutsche soll das Freibad für die jüngeren Besuchenden attraktiver machen. Die beiden bestehenden Kinderplanschbereiche werden durch ein neues Kleinkinderbecken und einen neuen Wasserspielplatz ersetzt.

Die Badwassertechnik wird im sanierten Garderobengebäude Ost untergebracht. Ebenfalls saniert wird das Garderobengebäude Süd. Schliesslich werden Leitungen verlegt, damit im Winter die Eismaschinen der Kunsteisbahn künftig mit Wasser aus dem Schwimmbecken statt wie bis anhin mit Grundwasser gekühlt werden können.

Baukredit von 48 Millionen Franken

Der Baukredit für die Sanierung des Freibads Weyermannshaus beträgt 48 Millionen Franken. Der grösste Teil der Investitionskosten ist auf die beträchtliche Dimension des Beckens und die damit verbundenen aufwändigen baulichen Massnahmen für die nötigen Ausgleichsbecken sowie dem Wasseraufbereitungssystem und den entsprechenden Werkleitungen zurückzuführen. Der Gemeinderat hat die Kreditvorlage zuhanden des Stadtrats verabschiedet. Die Stimmberechtigten werden, vorbehältlich allfälliger Verzögerungen aufgrund der aktuellen Situation wegen des Coronavirus, im September 2020 darüber abstimmen. Bei Annahme der Vorlage im September 2020 beginnen die Bauarbeiten Ende 2020 und dauern bis zum zweiten Quartal 2022. Während der Bauzeit bleibt das Freibad geschlossen. In Zusammenarbeit mit der Quartierkommission wird ein Ersatzangebot während der Schliessung geprüft. Diese Massnahmen werden separat über die laufende Rechnung finanziert. Die Wiedereröffnung des sanierten Freibads ist per Badesaison 2022 geplant.

Bessere Badewasserqualität und neue Rutschbahn

Dank der Sanierung kann die gesetzlich erforderliche Badewasserqualität zukünftig eingehalten werden, was eine unabdingbare Voraussetzung für die Erneuerung der Betriebsbewilligung für das Freibad Weyermannshaus ist. Damit wird der Gesundheitsschutz der Badenden erheblich verbessert. Die Abdichtung des Beckens verhindert zukünftig, dass chloriertes Wasser versickern und ins Grundwasser gelangen kann. Zudem wird der Wasserverbrauch für das Freibad um rund 50'000 Kubikmeter pro Saison gesenkt. Wesentlich ist auch die Einsparung an Grundwasser für die Kühlung der Kältemaschinen der Kunsteisbahn. Neu wird während der Wintersaison mit dem Wasser aus dem Schwimmbecken gekühlt. Die Besucherinnen und Besucher profitieren neben der besseren Badewasserqualität auch von einer neuen Breitrutschbahn und dem erneuerten und erweiterten Wasserspielbereich für Kleinkinder, wodurch die Anlage für Familien noch attraktiver wird.

Erneuerung Hallenbad und Kunsteisbahn als separates Projekt

Das vorliegende Projekt für die Sanierung des Freibads und die Erstellung eines neuen Wasseraufbereitungssystems ist nur ein Teil der geplanten Gesamtsanierung der Sportanlage Weyermannshaus. In einem separaten, jedoch eng auf das vorliegende Sanierungsvorhaben abgestimmten Projekt sind die Erneuerungen des Hallenbads, der Kunsteisbahn sowie der Umgebung geplant. Diese werden nach Fertigstellung der Sanierung des Freibads durchgeführt.

Gemeinderat der Stadt Bern

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