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11. September 2023 | Gemeinderat, Direktionen

Grün statt grau: Die Optingenstrasse wird aufgewertet

Die Optingenstrasse im Breitenrain ist heute durchwegs asphaltiert und für Quartiernutzungen wenig attraktiv. Das soll sich ändern. Sie soll begrünt, grossflächig entsiegelt und aufgewertet werden. Der Gemeinderat hat für die entsprechenden Massnahmen einen Bruttokredit in der Höhe von 1,3 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats genehmigt. Und er hat beschlossen, bei diesem Projekt eine Zusammenarbeit mit der Mobiliar einzugehen: Die Versicherung ist bereit, einen Kostenanteil von 450’000 Franken zu übernehmen.

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Das Breitenrainquartier ist gemäss Klimamessungen der Universität Bern überdurchschnittlich heiss. Weil Energie Wasser Bern (ewb) ab 2024 an der Optingenstrasse Werkleitungen sanieren und zu diesem Zweck die Strasse aufbrechen muss, bietet sich der Stadt Bern die Chance, gleich auch Massnahmen zur Hitzeminderung umzusetzen. Zudem soll die Strasse, die heute zu hundert Prozent versiegelt ist, aufgewertet werden, damit sie von den Quartierbewohnenden besser genutzt werden kann.

Grüner, kühler, attraktiver

Konkret sind im Sinne des Schwammstadt-Konzepts (vgl. Kasten) folgende Massnahmen geplant:

  • Pflanzung von rund 20 Bäumen: Überall dort, wo die Lage der unterirdischen Leitungen, der Kanalisationsschächte und der Ein- und Ausfahrten es zulassen, werden Bäume gepflanzt. Die Bäume werden dereinst Schatten spenden und der Erhitzung der Oberfläche entgegenwirken.
  • Entsiegelung von Strassenfläche: Rund ein Drittel der gesamten Strassenfläche (1’100 m2) soll entsiegelt werden. Die Oberflächen werden als Grünflächen oder Mergelflächen gestaltet und mit Veloständern oder Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die grossflächige Entsiegelung begünstigt die Versickerung von Wasser und damit die Verdunstung, was ebenfalls einen kühlenden Effekt hat. Die Oberflächen heizen sich im Vergleich zum Asphalt weniger auf und kühlen viel schneller ab. Zudem wird die Kanalisation entlastet.
  • Entsiegelung von Parkfläche: Zugunsten der neuen Baumpflanzungen sollen voraussichtlich 9 der 37 Parkfelder (blaue Zone) in die angrenzenden Strassen verlegt werden. Die verbleibenden 28 öffentlichen Parkplätze in der Optingenstrasse werden mit einer sickerfähigen Oberfläche ausgestaltet.
  • Platzgestaltung: Die asphaltierte Fläche an der Ecke Breitenrainstrasse / Optingenstrasse soll neugestaltet und aufgewertet werden. Dazu wird der heute stark geneigte Platz durch Einsatz von (Sitz-)Treppen ausnivelliert, chaussiert und mit Bäumen versehen. Zudem werden weitere Ausstattungselemente (darunter voraussichtlich ein Trinkwasserbrunnen) die Aufenthaltsqualität verbessern.

Win-Win-Situation

An einem Point de Presse wurde das Projekt heute den Medien vorgestellt. Gemeinderätin Marieke Kruit betonte, dass der klimaangepassten Gestaltung des öffentlichen Raums grösste Bedeutung zukomme und die Stadt deshalb konsequent Massnahmen zur Milderung der Hitze vornehme. «Mit der Begrünung der Optingenstrasse erzielen wir eine grosse Wirkung. Und weil die Strasse aufgrund der Werkleitungssanierung ohnehin aufgebrochen werden muss, nutzen wir erst noch Synergien.» Bezüglich der Zusammenarbeit mit der Mobiliar strich die Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün zwei Vorteile heraus: «Mit dem finanziellen Beitrag der Mobiliar können wir an der Optingenstrasse mehr machen, als wenn die Stadt das Projekt alleine finanzieren müsste.» Zudem könne vom Know-how der Mobiliar im Bereich der Forschung und Prävention von Naturrisiken profitiert werden.

Die Mobiliar wolle sich den Herausforderungen des Klimawandels verantwortungsvoll stellen, sagte Thomas Trachsler, Leiter Versicherungen: «Unser Umgang mit Naturgefahren beschränkt sich nicht aufs Bezahlen von Schäden – wir engagieren uns verstärkt auch in der Prävention.» Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit der Mobiliar, wies darauf hin, dass Schwammstadt-Projekte über die reine Gefahrenabwehr hinausgehen: «Sie tragen dazu bei, dass die Lebensqualität in dicht besiedelten Gebieten hoch bleibt.» Die Mobiliar werde sich deshalb aus der Genossenschaft im Rahmen der Unterstützung von Klimaschutzprojekten an weiteren Schwammstadt-Projekten in Schweizer Städten beteiligen. «Mit unserem Engagement wollen wir einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und positiven Zukunft der Schweiz leisten – gerade auch im Kontext des Klimawandels.»

Gemeinderat begrüsst Zusammenarbeit mit Unternehmen

Die Kosten für die Umsetzung der Massnahmen belaufen sich auf insgesamt 1,3 Millionen Franken (inkl. MwSt). Die Mobiliar, die schweizweit bereits zahlreiche Arbeiten im Umfeld von Naturrisiken und Klimawandel unterstützt, ist bereit, das Projekt aus der Genossenschaft mit 450’000 Franken zu unterstützen – im Rahmen ihres Engagements für die Allgemeinheit.

Der Gemeinderat hat diesem Vorhaben im Rahmen eines Grundsatzentscheids zugestimmt und den Bruttokredit von 1,3 Millionen Franken zuhanden des Stadtrats genehmigt. Der Projektierungskredit von 150’000 Franken, welcher der Gemeinderat in eigener Kompetenz genehmigte, ist darin enthalten. Netto werden der Stadt Kosten in der Höhe von 850‘000 Franken verbleiben.

Die Klimaanpassungs- und Aufwertungsmassnahmen an der Optingenstrasse werden im Anschluss an die Werkleitungssanierung von ewb umgesetzt. Der Baustart dieser Arbeiten ist im Januar 2024 geplant.

 

Das Konzept Schwammstadt

Die Stadt der Zukunft speichert Regenwasser wie ein Schwamm. Anstatt es direkt abzuleiten, wird es während Hitzeperioden von Pflanzen genutzt oder verdunstet. Das Resultat: Niederschläge können vom Untergrund aufgenommen werden; die langsame Verdunstung wirkt als natürliche Klimaanlage, die Lebens- und Aufenthaltsqualität wird erhöht. Ausserdem werden Überschwemmungsschäden verringert und die Kanalisation entlastet.

Gemeinderat der Stadt Bern

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