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Grussbotschaft von Franziska Teuscher anlässlich 50 Jahre Jugend- und Kulturraum Gaskessel

4. November 2021

Grussbotschaft von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich 50 Jahre Jugend- und Kul-turraum Gaskessel, 4. November 2021

Es gilt das gesprochene Wort.

Lieber Vorstand, liebe Aktivmitglieder, liebes Team

50 Jahre und kein bisschen alt! Der «Chessu», wie er schon zu meiner Jugendzeit genannt wurde, schreibt in diesem Jahr Geschichte: Mit seinen 50 Jahren gehört der Gaskessel zu den ältesten Jugendkulturzentren Europas. Und obwohl der Gaskessel seit seiner Eröffnung im Jahre 1971 zu einer etablierten Institution in der Stadt Bern geworden ist, ist der Gaskessel für Jugendliche auch heute noch ein attraktiver Veranstaltungs- und Ausgehort. Wie schafft der Gaskessel das bloss? Was ist das Geheimnis?

Nun: Ein Grund liegt darin, dass der Gaskessel nicht mit den Menschen älter geworden ist, sondern sich über die Zeit hinweg es immer geschafft hat, sich personell zu erneuern und zu verjüngen. Junge Menschen haben den Gaskessel gestern geprägt, sie prägen ihn heute und sie werden ihn auch in Zukunft prägen. Teilhabe und Mitbestimmung wurden hier als festes, tragfähiges Konstrukt verankert. So hat sich der Gaskessel auch immer wieder neu erfunden. Der «Chessu» bewegt sich stetig, er wird durch die jungen Menschen, die in ihm ein- und ausgehen verändert, gestaltet und gebogen.

Der Gaskessel hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Den «Chessu» haben sich die jungen Generationen erkämpft und erstritten. Während der Jugendunruhen in den 80er Jahren war er ein wichtiger Ort der selbstbestimmten alternativen Jugendkultur.  Auch das Zelt- und Wagendorf Zaffaraya war während mehr als zwei Jahren hier beheimatet. Es gab viele Höhepunkte und – das gehört zu einer bewegten Geschichte dazu – auch Tiefschläge. Gerade in Krisenzeiten zeigte sich die Stärke des Gaskessels: Das hohe Engagement der Menschen hinter dem Chessu.

Als ihr beispielsweise mit einer Verschuldung zu kämpfen hattet, habt ihr euch der Verantwortung gestellt, sehr diszipliniert nach Lösungen gesucht, die Einnahmen erhöht und Einsparungen gemacht.

Als ihr den Standort des Gaskessels gefährdet saht, habt ihr mit politischen Mitteln gekämpft und lobbyiert, mit der Stadt verhandelt und euch auch auf einen Prozess mit offenem Ausgang eingelassen. Das ist nicht selbstverständlich, denn das braucht Mut. Davor ziehe ich meinen Hut.

Dank dem «Chessu» erhalten junge Menschen ab 16 Jahren eine Ausgehmöglichkeit mit einem wunderbar vielfältigen und hochstehenden Kulturangebot. Der Gaskessel sieht sich darüber hinaus in der Verantwortung: Die Präventionsarbeit bei Aktivmitgliedern und Veranstaltungsbesuchenden ist vorbildlich. Mit geeigneten Massnahmen wie z. B. der Schulung des Personals und durchdachten Präventions- und Sicherheitskonzepten werden Risikofaktoren, die das das Nachtleben mit sich bringen, reduziert. Und: Der «Chessu» lebt die Inklusion seit Jahren. Der Gaskessel leistet mit vielseitigen Angeboten einen grossen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft, etwa mit «La Viva», einer Party für Menschen mit Behinderungen, mit einem Gebärdensprachkurs für Aktivmitglieder oder mit der Projektwoche Integration. Für dieses Engagement, für diese Power und diese Leistung bedankt sich die Stadt Bern herzlich bei euch.

In den 50 Jahren war der «Chessu» für viele junge Menschen ein zweites Zuhause. Er gab diesen Menschen die Möglichkeit sich einzusetzen, sich zu entwickeln, ihre Ideen umzusetzen sowie Teil eines Ganzen zu sein. Das soll noch ganz lange so bleiben. Ich danke euch für euer Engagement – für das von gestern, für das von morgen!

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