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Rede von Gemeinderat Reto Nause anlässlich der Medienkonferenz Spatenstich Steinwildanlage «AareAlpen» im Tierpark

3. Juni 2019

Rede von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich der Medienkonferenz Spatenstich Steinwildanlage «AareAlpen» im Tierpark, 03. Juni 2019 ©

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herren
Werte Medienschaffende
Lieber Bernd Schildger

Vor ziemlich genau einem Jahr konnten wir exakt hier verkünden, dass die benötigten Mittel von 4,3 Millionen Franken für unsere Steinböcke, Gämse, Murmeltiere und Alpendohlen zusammengekommen sind und die Kreditvorlage vom Gemeinderat freigegeben wurde.

Es freut mich sehr, dass ich sie heute nun zum Spatenstich der Anlage begrüssen darf. Die Bagger fahren auf: Wir kommen dem Ziel in grossen Schritten näher!

Nach 80 Jahren – das heutige Gehege ist aus der Gründungszeit des Tierparks Mitte der 1930er-Jahre erhält das Steinwild in Bern ein neues artgerechtes und naturnahes Gehege, zwischen Wald und Aare.

Nun ist der Steinbock naturgemäss nicht am Aare-Ufer heimisch, sondern in steilstem Berggelände. Das neue Gehege ist dem natürlichen alpinen Lebensraum der Tiere nachempfunden. Da es für Bern passend in unserem schönen Tierpark direkt an der Aare liegen wird, heisst die neue Anlage (folgerichtig) «AareAlpen».

Die Geschichte, die den Steinbock mit der Schweiz und mit Bern verbindet geht weit zurück. Und man darf wohl sagen: Ohne die Politik gäbe es den Steinbock in der Schweiz heute nicht.

Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock – bis auf ein paar wenige Tiere in Italien – ausgerottet. Die Schweizer hatten ihre Bestände im wahrsten Sinne aufgegessen oder als wandelnde Apotheke aufgebraucht.

Als dann seitens der Schweiz der Wunsch und die Einsicht aufkam, dass man in unseren Alpen den Steinbock gerne wiedersehen würde – war das gar kein einfaches Unterfangen.

Denn die Italiener hatten den König der Alpen unter Schutz gestellt und fürchteten, die Schweizer würden diesen bloss wieder als Rohstoff- und Nahrungsquelle begehren.

Der italienische König Vittorio Emmanuele III wollte der Schweiz also keine Jungtiere geben.

Josef Zemp, seines Zeichens Bundesrat und erster Vertreter der Katholisch-Konservativen, der heutigen CVP, war federführend bei der – nun sagen wir mal – Schweizer Wiederansiedlung des Steinbocks.

Er machte nach der Absage aus Italien kurzen Prozess und unterstützte die Aktion des Wildparks Peter und Paul bei deren Engagement von Wilddieben, die Steinböcke jagten und als Zuchttiere in die Schweiz schmuggelten. Die Zöllner wies er dazu an, bei diesem Schmuggel beide Augen zuzudrücken.

Um den Steinbock wieder in der Schweiz zu haben wurden also nicht nur Linien, sondern auch Grenzen überschritten. Der Politiker Zemp tat einen mutigen Schritt und war bereit ein gewisses Risiko einzugehen.

Heute ist der Steinbock quasi Nationaltier, Symbol der Alpen und Schweizer Berge.

Umso schöner, können wir ihm und weiteren Steinwildtieren heute einen artgerechten Lebensraum bei uns in Bern schaffen.

Das Projekt «AareAlpen» widerspiegelt das stete Bemühen, die Infrastruktur und Tieranlagen des Tierparks Bern weiter voranzutreiben. Dies auch, um den gesetzlichen Anforderungen und den gesellschaftlichen Ansprüchen an eine moderne Zootierhaltung gerecht zu werden. Aber vor allem zum Wohl der Tiere.

Ich möchte es nicht verpassen, denjenigen zu danken, die diese Anlage ermöglichen. Es ist gelungen, zahlreiche Spenderinnen und Spender von der Notwendigkeit einer neuen Anlage zu überzeugen und die nötigen Drittmittel aufzutreiben.

Ich bedanke mich deshalb ganz herzlich bei all den vielen, vielen Spenderinnen und Spendern, die mit ihren Beiträgen eine wichtige Rolle einnehmen.

Mein Dank gilt natürlich ausdrücklich auch der Burgergemeinde Bern, dem Versicherer Die Mobiliar, der Ernst Göhner Stiftung, der Paul Schiller Stiftung, der Uranus Stiftung sowie der kantonalen Polizeidirektion und dem Lotteriefonds des Kantons Bern.

Stellvertretend für den Tierparkverein Bern bedanke ich mich bei den heute anwesenden Mitgliedern.

Es ist immer wieder so erfreulich zu sehen, wie sich der Verein um das Wohl der Tiere in unserem schönen Park bemüht und uns unterstützt.

Und nicht zuletzt haben viele weitere Personen mit viel Effort dazu beigetragen, dass wir den König der Alpen und seine kleineren Verwandten in Zukunft auf den hohen Felszinnen der AareAlpen werden beobachten können. Auch ihnen gebührt ein grosser Dank.

Merci – Los geht’s!

Rede von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich der Medienkonferenz Spatenstich Steinwildanlage «AareAlpen» im Tierpark, 03. Juni 2019 ©
Titel
Medienkonferenz Spatenstich Steinwildanlage «AareAlpen» im Tierpark, Rede von Gemeinderat Reto Nause, 03.06.2019 (PDF, 289.7 KB)

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