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Sanierung Kornhausbrücke

Die Kornhausbrücke erhält 2025 eine neue Gleisanlage. Im Zuge dieser Arbeiten plant das Tiefbauamt als Werkeigentümer notwendige Instandsetzungsmassnahmen und Korrosionsarbeiten. Die Berner Stimmbevölkerung hat am 18. Juni 2023 den Kredit für diese Sanierung gutgeheissen.

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UNESCO-Weltkulturerbe und Verbindung der Innenstadt zum Breitenrainquartiert: die Kornhausbrücke in Bern. Copyright: Tiefbauamt Stadt Bern

Bauherrschaft: 
Stadt Bern, Tiefbauamt

Partner:
Bernmobil

Beteiligte:
Energie Wasser Bern
NTS Workspace AG

Kosten:
Gemäss heutigem Kenntnisstand belaufen sich die Gesamtkosten für die Sanierung der Kornhausbrücke auf rund Fr. 27 700 000.00 (Genauigkeit ± 10 %). Diese Schätzung basiert auf dem Bauprojekt, welche Basis der Hauptinspektionen erstellt, worden sind. Aktuell ist davon auszugehen, dass rund 66% der Kosten (18,3 Mio. Franken) die ÖV-Infrastruktur betreffen und von Bernmobil zu tragen sein werden, rund 33% (9.2 Mio. Franken) betreffen die Massnahmen an der Brücke und müssen von der Stadt Bern finanziert werden.

Meilensteine:

Erarbeitung Vorprojekt 4. Quartal 2021
Erarbeitung Bauprojekt 1. Quartal 2022
Plangenehmigungsverfahren 1. Quartal 2022
Bewilligung einreichen 2. Quartal 2022

 

Projektbeschrieb

Die Kornhausbrücke ist neben der Kirchenfeldbrücke die bedeutendste Stahl-Hochbrücke im Eigentum der Stadt Bern. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist im Bauinventar der Stadt Bern als «schützenswert» eingestuft. Die Brücke wurde 1897/1898 erbaut. Im Lauf der Jahre fanden verschiedene Umnutzungen, Verstärkungen und Instandstellungen statt. Eine Gesamterneuerung der Brücke erfolgte letztmals in den Jahren 1997/98.

Die Tramgleise auf der Kornhausbrücke haben das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Die Gleisanlage wurde vor 27 Jahren letztmals erneuert und weist inzwischen erhebliche Schäden auf. Sie soll 2025 ersetzt werden.

Im Zuge der Bauarbeiten von Bernmobil plant das Tiefbauamt der Stadt Bern als Werkeigentümer, die sich bietenden Synergien zu nutzen und an der Brücke – koordiniert mit den Gleisersatzarbeiten – notwendige Instandsetzungsmassnahmen und Korrosionsschutzarbeiten umzusetzen. Als Grundlage dieser Arbeiten dienen die Berichte der Inspektionen von 2011 und 2018 sowie zusätzliche Korrosionsschutzprüfungen, die 2020 vorgenommen wurden. Mit der Umsetzung der Korrosionsschutzmassnahmen kann die Baustruktur der Brücke für weitere 30 Jahre geschützt werden; gleichzeitig kann damit die Nutzungssicherheit des Bauwerks garantiert werden.

Auf der Basis der Befunde der Inspektionsberichte von 2011 und 2018 sind bei den nun anstehenden Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten seitens Stadt Bern folgende Massnahmen an der Brücke geplant:

Massnahmen Bereich Brückenoberbau

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Ersatz Belag und Abdichtung Der Belag und die Abdichtung der Fahrbahn sind in einem schadhaften Zustand. Um Folgeschäden der Tragkonstruktion zu vermeiden, sind sie auf der ganzen Brückenbreite zu ersetzen. Gleichzeitig müssen die Fahrbahnübergänge und Dehnungsfugen erneuert werden.
Entwässerung Aufgrund des anstehenden Gleisersatzes müssen die Schienenentwässerung angepasst, die seitliche Fahrbahnentwässerung ersetzt, Komplettersatz der Abflussrinnen ausserhalb des Trottoirs vorgenommen sowie undichte Rohranschlüsse unter der Fahrbahn saniert werden.
Fahrzeugrückhaltesystem (Leitplanken) Kleinere Korrosionsschutzarbeiten (Rostschutz) und Ersatz der veralteten Schraubverbindungen.

Massnahmen im Bereich Brückenunterbau

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Pfeilervorsprünge Die Pfeilervorsprünge weisen Abplatzungen und Risse auf; es sind deshalb diverse Instandsetzungsarbeiten notwendig.
Entwässerung Die neuen Anschlusspunkte der Schienenentwässerung erfordern neue Leitungsführungen und Halterungen. Zudem wird das Wasser vor der Einleitung in die Aare neu in eine Absetz- und Abscheideanlage geführt.
Kontrollsteg Der Kontrollsteg unter der Brücke ist sanierungsbedürftig. Diverse Halterungen, Geländer und Bodengitter müssen ersetzt werden; zudem muss der Korrosionsschutz (Rostschutz) erneuert werden.
Sanierung Widerlager und Pfeiler Einige Brückenlager und Pfeiler weisen Risse auf, zudem entsprechen die Fugen nicht mehr den heute geltenden Anforderungen. Ebenfalls notwendig ist die Stabilisierung von lockeren Steinquadern. Ferner muss eine Sanierung der Belüftung und Entwässerung der Fundamentenkammern verbessert werden.
Erdbebenertüchtigung Die Brückenlager müssen verstärkt werden. Gemäss den Inspektionsberichten von 2011 und 2018 kann im Erdbebenfall das seitliche Abkippen bei den Widerlagern und Pfeilern nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Damit sie die Horizontalkräfte besser aufnehmen können, müssen auch die Scheitellager in den Bögen saniert werden.
Fugen der Natursteinpfeilern

Die Fugen der Natursteinpfeilern müssen teilweise saniert werden.

Instandsetzung Korrosionsschutz Gemäss Bericht der Korrosionszustandsuntersuchung von 2020 ist unmittelbar kein Gesamtversagen des Korrosionsschutzes zu erwarten. Es ist deshalb geplant, die Instandsetzung des Korrosionsschutzes in vier Jahresetappen durchzuführen. Extremstellen und Bereiche direkt unter der Fahrbahn werden im Zusammenhang mit den Gleisersatz- und Sanierungsarbeiten umgesetzt. Die übrigen punktuellen Korrosionsschutzarbeiten werden in den Folgejahren im Rahmen der üblichen Unterhaltsarbeiten etappenweise realisiert. Aus Witterungsgründen ist dies jeweils nur im Sommer (zwischen Juni und August) möglich.
Weitere Abklärungen Zur Beurteilung allfällig erforderlicher Verstärkungsmassnahmen an kritischen Stäben (Brückenkonstruktion) sind weitere Klärungen im Rahmen der Ausführungsplanung notwendig.

Massnahmen Bereich Brückenoberbau Bernmobil

Die Tramgleise haben ihre Dauerhaftigkeit erreicht und müssen ersetzt werden. Neu soll das gleiche, schmalere Gleisoberbausystem, wie an der Kirchenfeldbrücke verbaut werden. Zudem werden die Gleisabstände entsprechen den neuen Normen vergrössert. Zudem werden die Fahrleistungsmasten und Fahrleitungen auf der Brücke ersetzt.

Besonderes

Die Brücke wurde komplett mit der Scanning-Methode eingemessen. Abermillionen von Laserpunkten, aufgenommen mit Drohnen und Fahrzeugen, ergeben eine 3D visualisierte Umgebung ab.

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Dadurch werden Bauteile sichtbar, die nur mir einem Klettereinsatz geprüft und begutachtet hätten werden können. Diese Messmethode weisst eine hohe Genauigkeit auf, so dass eine gute und detaillierte Planung erfolgen kann.

Weitere Informationen.

Ansprechpersonen Medien

Rebekka Brönnimann
Christoph Bussard
Martin Lehmann

+41 31 321 64 80

kommunikation-tab@bern.ch

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