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Gebietsschutz Quartiere an der Aare

Mit dem Projekt «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» sollen die dicht besiedelten Quartiere Dalmazi, Marzili, Matte und Altenberg vor Hochwasser geschützt werden. Nachdem gegen die 2018 aufgelegten Pläne mehrere Einsprachen eingegangen waren, wurde das Projekt in den Abschnitten Klösterlistutz und Altenberg überarbeitet. Die Projektänderungen werden nun vom 21. Januar 2021 bis 26. Februar 2021 öffentlich aufgelegt.

Die im Bereich Klösterlistutz und Altenberg überarbeiteten Pläne des Wasserbauplans können vom 21. Januar bis 26. Februar 2021 auf der «BauStelle» des städtischen Tiefbauamts (Bundesgasse 38, Parterre) sowie unter Auflagen eingesehen werden. Zudem finden sich die Pläne auch hier.

Am Klösterlistutz war ursprünglich eine Schutzmauer vorgesehen. Nun soll auf fixe Schutzmassnahmen verzichtet werden. Stattdessen werden im Hochwasserfall durch die Notfalldienste mobile Elemente eingebaut.

Die Projektanpassungen

Im Altenberg sah das Auflageprojekt ursprünglich eine Ufermauer von der Untertorbrücke bis zum Altenbergsteg vor, die das Quartier auch bei einem Jahrhunderthochwasser (600 m³/s) geschützt hätte. Nun wurde das Schutzziel für das Quartier leicht reduziert: Die neu vorgesehenen Massnahmen – tiefere Ufermauer, dafür zusätzlicher Einsatz mobiler Elemente – sichern das Quartier bis zu einer Abflussmenge von 550 m³/s. Dies entspricht dem gleichen Schutzziel wie jenem im Dalmaziquartier. Zudem soll der Uferweg weniger abgesenkt und weniger breit ausgestaltet werden, als ursprünglich geplant.

Hintergründe des Projekts

Führt die Aare Hochwasser, sind die Quartiere am Fluss heute ungenügend geschützt. Allein die beiden Hochwasser von 1999 und 2005 verursachten in den betroffenen Gebieten der Stadt Bern Schäden im Umfang von rund 90 Millionen Franken – trotz kurzfristig ergriffener Schutzmassnahmen. Seither musste die Feuerwehr im Zusammenhang mit kleineren Hochwassern wiederholt präventive Massnahmen treffen, Gebäudeschäden blieben jedoch aus.

2013 sprachen sich die Stimmberechtigten der Stadt Bern deshalb für einen umfassenderen Hochwasserschutz aus: Mit einer Mehrheit von 88 Prozent genehmigten sie das Projekt «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» und beschlossen damit die Ausarbeitung eines sogenannten Wasserbauplans (Bauprojekt).

Das Hochwasserschutzprojekt

Der Wasserbauplan «Gebietsschutz Quartiere an der Aare» umfasst Hochwasserschutzmassnahmen auf der linken und rechten Aareuferseite – vom Dalmaziquartier bis in den Altenberg. Auf dem sechs Kilometer langen Aareabschnitt sind Ufererhöhungen sowie – je nach Örtlichkeit – weitere Massnahmen vorgesehen. Da der Untergrund sehr durchlässig ist, sind jedoch namentlich in der Matte zusätzliche Massnahmen notwendig: Eine unterirdische Dichtwand soll dafür sorgen, dass kein Aarewasser durch den Boden ins Quartier und in die Häuser eindringt. Wo nötig, wird das Grundwasser mit Drainagen und Pumpwerk so tief gehalten, dass es nicht durch den Boden aufsteigt.

Im Gestaltungkonzept für die Schutzmassnahmen ist die historische Entwicklung der Stadt Bern mit ihren Befestigungs- und Wehranlagen berücksichtigt. So werden beispielsweise alle sichtbaren Mauerelemente aus Sandstein gestaltet. Im Einzelnen sind für jeden Abschnitt am und im Aarelauf Massnahmen vorgesehen, die sorgfältig der jeweiligen Umgebung angepasst werden.

Bisheriger Projektverlauf

  • Frühling 2013
    Der Projektierungskredit für die Ausarbeitung eines Wasserbauplans wird in einer Volksabstimmung in der Stadt von 88% der Stimmenden gutgeheissen

  • Dezember 2014 - März 2015
    öffentliche Mitwirkung des Wasserbauplans

  • Mai 2018 - Juli 2018
    öffentliche Auflage des Wasserbauplans

  • 21. Januar 2021 - 26. Februar 2021
    öffentliche Auflage der Projektänderungen Klösterlistutz und Altenberg

Nach Abschluss der öffentlichen Auflage und allfälligen Einspracheverhandlungen werden – vorbehältlich der Zustimmung durch den Stadtrat – die Stimmberechtigten der Stadt über den Baukredit zu befinden haben. Der Kostenvoranschlag für die Massnahmen zum langfristigen Hochwasserschutz beträgt unverändert 132,5 Millionen Franken (+/- 10 Prozent). Der genaue Kostenteiler zwischen den am Projekt beteiligten Partnern – Bund, Kanton, Stadt und Energie Wasser Bern (ewb) – wird noch erarbeitet; der Kostenanteil der Stadt Bern beträgt voraussichtlich 50 bis 60 Millionen Franken. Die Bauarbeiten beginnen frühestens im Winter 2023/2024 und dauern rund fünf Jahre.

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Tiefbauamt Telefon +41 31 321 64 75

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