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«Yes, we care!»

Roland Nydegger
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Immer mehr Mitarbeitende betreuen Kinder oder pflegen Angehörige. «Es liegt im gesellschaftlichen Interesse, Beruf und Care-Aufgaben in allen Lebensphasen unter einen Hut bringen zu können», sagt Roland Nydegger, Leiter Personalamt.

Mitarbeitende der Stadtverwaltung mit Care-Aufgaben
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Menschen sind besonders zu Beginn und gegen Ende des Lebens auf Betreuung, Fürsorge und Pflege angewiesen, manchmal aber auch in anderen Phasen des Lebens oder sogar lebenslang. Vier Fünftel dieser Arbeiten werden unbezahlt verrichtet, ein Fünftel bezahlt – beides nach wie vor mehrheitlich von Frauen. «Ziel einer lebensphasenorientierten Personalpolitik ist es, allen Mitarbeitenden – Männern wie Frauen – zu ermöglichen, Beruf und Care-Arbeit – sei es Kinderbetreuung oder Angehörigenpflege – unter einen Hut zu bringen», sagt Roland Nydegger, Leiter des Personalamts der Stadt Bern, «so können wir die demografische Entwicklung antizipieren und als Arbeitgeberin attraktiv bleiben». Die Erfahrung gibt ihm Recht: auch dank care-freundlichen Massnahmen konnte in den letzten Jahren der Frauenanteil in der Stadtverwaltung – gerade auch im Kader – erhöht und damit dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Vereinbarkeit – nicht nur auf dem Papier

Heute arbeiten rund 30 Prozent der männlichen und 70 Prozent der weiblichen Mitarbeitenden der Stadt Bern Teilzeit. Und laut einer Befragung in der Direktion für Bildung, Soziales und Sport engagieren sich rund 14 Prozent der Mitarbeitenden in der Betreuung und Pflege von Angehörigen. Um den vielfältigen Bedürfnissen gerecht zu werden, die durch Care-Aufgaben entstehen, bietet die Stadt Bern ihren Mitarbeitenden verschiedene flexible Arbeits- und Zeitmodelle, care-freundliche Strukturen und Beratungsangebote an.

So konnte mit mehreren Massnahmen im Aktionsplan Gleichstellung 2015-2018 die Vereinbarkeit noch verbessert werden. Mitarbeitende können nach der Geburt eines Kindes oder bei der Übernahme von Pflegeaufgaben für Angehörige ihr Pensum um bis zu 20 Prozent reduzieren, sofern ihr Beschäftigungsgrad nicht unter 60 Prozent fällt und keine überwiegenden dienstlichen Interessen dagegensprechen. Väter erhalten vier Wochen Vaterschaftsurlaub, und Kaderfunktionen werden grundsätzlich in Teilzeit ausgeschrieben und besetzt.

Entlastung konkret und direkt

Für Situationen, in denen Eltern kurzfristig die Betreuung eines kranken Kindes aus beruflichen Gründen nicht selbst übernehmen können oder ihre Betreuungslösung ausfällt, bietet die Stadt Bern eine Kinderbetreuung im Notfall an. Und wenn Mitarbeitende, die Angehörige unterstützen und pflegen, einige Tage Erholung benötigen, stellt die Stadt Bern zur Entlastung ein Ferienbett für pflegebedürftige Angehörige zur Verfügung. Alle Angebote auf einen Blick zeigt diese Broschüre (PDF, 698.7 KB).

Erwerbsarbeit mit anderen Lebensinhalten vereinbaren

Roland Nydegger sieht noch weitere Vorteile einer vereinbarkeitsfreundlichen Personalpolitik: «Davon profitieren nicht nur Mitarbeitende mit Care-Aufgaben, sondern alle. Die einen schätzen die Möglichkeit der Altersteilzeit, die jüngeren Generationen Y und Z mehr zeitliche und örtliche Unabhängigkeit, um nebst der Erwerbsarbeit noch Raum für andere Lebensinhalte zu haben.» Nur so liessen sich langfristig die Potenziale und Talente einer diversen Belegschaft entwickeln und halten, denn «mit zufriedenen und motivierten Mitarbeitenden sind auch die Herausforderungen der Digitalisierung und der Arbeitswelt 4.0 besser zu bewältigen.» Deshalb gilt auch für die Stadt als Arbeitgeberin: «Yes, we care!»

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