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Check deine Privilegien

Die meisten unter uns sind sich ihrer Privilegien nicht bewusst. Kennst du deine?

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Autorin: Rahel El-Maawi www.el-maawi.ch

1. Kennst du das mulmige Gefühl, nicht sicher zu sein, ob du jetzt mit einem rassistischen Wort bezeichnet wirst oder dir ein stereotypes Vorurteil aufgezwungen wird?

  • Für rassifizierte Menschen gehört das zum Alltag. Auf der Arbeit, in der Ausbildung, beim Coiffeur, im Tram, überall kann es sein, dass jemand aufgrund rassifizierter Merkmale rassistisch bezeichnet wird.
  • Hier ein Glossar gegen Rassismus.
  • und eine aktuelle Studie zu rassistischen Vorurteilen.

2. Ist es für dich selbstverständlich, dass du dich mit den Figuren in Kinder- und Jugendbüchern, aber auch mit den Lehrpersonen und Vorgesetzten identifizieren kannst, weil sie – wie du – ähnliche äusserliche Merkmale aufweisen?

  • Noch immer sind die meisten Protagonist*innen in Büchern weisse, christliche Personen. Noch immer gibt es kaum Lehrpersonen oder Vorgesetzte of Color. 
  • Hier finden Sie einen Beitrag von SRF dazu.

3. Hast du dir auch schon Gedanken gemacht, deine Erstsprache/n nicht im Lebenslauf zu erwähnen?

4. Hattest du schon jemals die Sorge, dass deine Hautfarbe der Grund dafür ist, dass du eine Wohnung nicht bekommen hast?

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5. Kennst du einige führende Vertreter*innen in einem lokalen oder nationalen Parlament, die deiner familiären Herkunft zugehören?

  • Einige Bevölkerungsgruppen sind im Parlament stark untervertreten. Die Parlamentarierin Arslan Sibel schreibt in ihrer Interpellation von 2016, dass 80% der ständigen Wohnbevölkerung im Alter von 30 bis 40 Jahre einen Migrationshintergrund haben, im Parlament sind dies aber nur 10% der Politiker*innen. 
  • Mehr Infos dazu auf dieser Seite des Parlaments.

 6. Kannst du dir sicher sein, dass die hiesigen Gesetze dich in deiner Menschenwürde schützen?

  • Die aktuelle Gesetzessituation schützt zu wenig vor rassistischen Angriffen seitens Institutionen und Staat. Auch treffen Menschen, die aufgrund rassifizierter Merkmale (Name, Hautfarbe, religiöse Symbole, ...) rassistisch diskriminiert werden in spezialisierten Beratungsstellen meist auf Berater*innen, die selber keine Rassismuserfahrungen machen. 
  • Mehr Informationen dazu auf dieser Seite der Organisation humanrights.ch.

7. Wirst du mindestens einmal monatlich von einer dir eher fremden Person gefragt, von wo du bist? Und erlebst ein Gegenüber, das nicht zufrieden ist, wenn du deinen Wohnort nennst, der deinen Schweizer Dialekt geprägt hat?

  • Mit dieser Frage des «woher-kommst-du?» wird der befragten Person die Zugehörigkeit zur Schweizer Bevölkerung abgesprochen - aufgrund ihres Aussehens oder aufgrund des Tragens religiöser Symbole.
  • Mehr dazu hier in einem Interview mit Jovita dos Santos Pinto

8. Wurdest du schon mal von der Polizei kontrolliert, ohne dass es dafür irgendeinen Anlass gab und du dich einfach nur im öffentlichen Raum aufgehalten hattest?

Schluss

Rassistische Behandlung und racial Stress löst bei vielen Menschen tiefgreifende Verwundung aus, und schwächt das Selbstwertgefühl. Das kann enorme negative Auswirkungen auf den Ausbildungsverlauf, die Arbeitsfähigkeit und die Beziehungsfähigkeit haben.
Deshalb müssen nicht nur Alltagsrassismus sondern auch strukturellen Rassismus abbauen. Hier und jetzt.

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Weitere Informationen.

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